Klimaneutralität: Hamburgs neue Photovoltaikstrategie bis 2028

Photovoltaikstrategie für Hamburg: 1.500 MW für Klimaneutralität bis 2028

Der Hamburger Senat hat eine neue, ambitionierte Photovoltaikstrategie verabschiedet. Ziel ist es, die installierte Solarleistung in der Hansestadt bis zum Jahr 2028 auf 1.500 Megawatt zu verfünffachen. Diese Maßnahme ist ein zentraler Baustein der städtischen Klimapolitik, die eine vollständige Klimaneutralität bis 2045 vorsieht und eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Energieversorgung gewährleisten soll.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss der jährliche Zuwachs an Photovoltaikanlagen von derzeit etwa 50 Megawatt auf rund 200 Megawatt pro Jahr gesteigert werden. Aktuell beläuft sich die installierte Leistung in der Stadt auf circa 300 Megawatt. Die Strategie sieht vor, den Ausbau auf Dächern, an Fassaden und auf geeigneten Freiflächen massiv zu beschleunigen.

Ausweitung der Photovoltaik-Pflicht für Neubauten und Sanierungen in Hamburg

Ein Kernstück der Strategie ist die bestehende und erweiterte Photovoltaik-Pflicht. Bereits seit 2023 müssen bei Neubauten sowie bei grundlegenden Dachsanierungen von Bestandsgebäuden Solaranlagen installiert werden. Diese Pflicht gilt seitdem auch für neu errichtete Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen.

Der Senat plant nun, diese Verpflichtung auf alle geeigneten Dachflächen auszuweiten, um das Potenzial bestmöglich auszuschöpfen. Damit folgt Hamburg einem Trend, den auch andere Städte verfolgen. So hat beispielsweise Paderborn ebenfalls eine Solarpflicht für Neubauten eingeführt. Langfristig soll der Anteil der mit Photovoltaik ausgestatteten Dachflächen in Hamburg auf 30 Prozent steigen. Ob das eigene Dach für eine Anlage geeignet ist, können Hausbesitzer oft mit einem Photovoltaik Rechner vorab prüfen.

Förderprogramme für Photovoltaik in Industrie und Gewerbe in Hamburg

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der verstärkten Nutzung von Flächen in Gewerbe- und Industriegebieten. Der Senat beabsichtigt, bestehende Förderprogramme auszubauen, um gezielte Anreize für Unternehmen zu schaffen, in Solarenergie zu investieren. Insbesondere der Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf geeigneten Arealen soll vorangetrieben werden.

Ein Beispiel für solche Großprojekte ist der von der Hamburger Hochbahn initiierte Bau eines Solarparks auf dem Gelände eines ehemaligen Müllbergs. Die Anlage wird eine Leistung von 12 Megawatt erbringen. Auch Energiekonzerne wie Vattenfall forcieren den Photovoltaik-Ausbau in der Metropolregion Hamburg und unterstreichen damit die Bedeutung solcher Projekte für das Erreichen der Klimaziele.

Klimaneutralität in Hamburg: Bürgerbeteiligung am Photovoltaik-Ausbau

Der Ausbau der Solarenergie ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch der Stadt auf 65 Prozent anwachsen. „Die Photovoltaik ist ein wichtiger Baustein unserer Klimastrategie. Wir müssen alle verfügbaren Flächen nutzen, um die Solarenergie in Hamburg auszubauen“, betonte Umweltsenator Jens Kerstan.

Die Strategie setzt dabei nicht nur auf Großprojekte, sondern auch auf die aktive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Informationskampagnen sollen über die Vorteile der Solarenergie aufklären und die Akzeptanz fördern. Für Hausbesitzer bieten sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, die oft durch Stromspeicher und Batteriesysteme ergänzt werden, um den Eigenverbrauch zu maximieren. Auch Mieter und Wohnungseigentümer können durch die Installation von Balkonkraftwerken ohne Speicher einen Beitrag leisten. Für eine größere Unabhängigkeit vom Stromnetz gibt es zudem Balkonkraftwerke mit Speicher.

Energiewende Hamburg: Photovoltaik als Schlüssel zur Klimaneutralität

Mit der neuen Photovoltaikstrategie positioniert sich Hamburg als Vorreiter in der urbanen Energiewende. Das Ziel von 1.500 Megawatt installierter Leistung bis 2028 ist ehrgeizig, aber durch einen Mix aus Verpflichtungen, Förderungen und der Mobilisierung von privaten sowie gewerblichen Akteuren erreichbar. Die Hansestadt schließt sich damit anderen Metropolen wie Berlin an, die ebenfalls eine Photovoltaik-Offensive planen, um die Energiewende in den Städten zu beschleunigen.

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