Innovative Agri-PV Anlage: Wildtierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern entsteht ein innovatives Agri-Photovoltaik-Projekt, das die Erzeugung von Solarstrom mit der Haltung von Wildtieren kombiniert. Die sogenannte WildparkPV-Anlage des Energieunternehmens Ørsted wird in einem Damwildgatter errichtet und soll zeigen, wie Landnutzungskonflikte durch eine doppelte Nutzung von Flächen gelöst werden können. Auf einer Gesamtfläche von 24 Hektar werden rund 6,9 Hektar mit über 13.000 aufgeständerten Solarmodulen belegt.

Agri-PV Anlage in Mecklenburg-Vorpommern: Ein Modell für die Zukunft

Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) etabliert sich zunehmend als zukunftsweisendes Modell, um die Energiewende voranzutreiben, ohne wertvolle landwirtschaftliche Flächen vollständig der Nahrungsmittelproduktion zu entziehen. Das Projekt in Mecklenburg-Vorpommern ist hierfür ein wegweisendes Beispiel. Die Solarmodule werden so installiert, dass sich die Damwildherde weiterhin frei unter und zwischen den Modulreihen bewegen kann. Mit einer geplanten Inbetriebnahme im Sommer 2026 soll die Anlage jährlich rund 9,5 Millionen Kilowattstunden grünen Strom erzeugen, was dem Bedarf von etwa 3.160 Haushalten entspricht.

Dieses Konzept der doppelten Flächennutzung ist nicht neu, gewinnt aber an Bedeutung. Mecklenburg-Vorpommern entwickelt sich zu einem Vorreiter in diesem Bereich. So wurde beispielsweise auch der Agri-PV-Park Tützpatz: Leistung und Vorteile des Vorzeige-Projekts als eine der größten Anlagen dieser Art in Deutschland realisiert.

Wildtierhaltung und Artenvielfalt durch Agri-PV fördern

Neben der Erzeugung erneuerbarer Energie leistet die WildparkPV-Anlage einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt. Im Gegensatz zu konventionellen Freiflächenanlagen, die oft eingezäunt und für Tiere unzugänglich sind, wird hier der Lebensraum der Wildtiere erhalten und in die Energieproduktion integriert. Die teilweise Beschattung durch die Solarmodule kann zudem positive mikroklimatische Effekte haben, die vor Bodenaustrocknung schützen und das Wachstum bestimmter Pflanzenarten fördern.

Andere Agri-PV-Projekte setzen auf die Beweidung durch Schafe, um die Vegetation unter den Modulen kurz zu halten. Die Kombination mit Damwild ist jedoch ein neuer Ansatz, der das Potenzial dieser Technologie zur Förderung der Biodiversität unterstreicht. Diese multifunktionale Landnutzung ermöglicht es, ökologische und ökonomische Ziele miteinander zu verbinden.

Die Zukunft der Agri-PV Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern

Das Projekt von Ørsted ist Teil eines wachsenden Trends in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bundesland mit seinen ausgedehnten landwirtschaftlichen Flächen bietet ideale Voraussetzungen für den Ausbau der Agri-Photovoltaik. Zahlreiche Initiativen zeigen das Engagement der Region: So hat beispielsweise Vattenfall den größten Agri-PV Park in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet und treibt den Ausbau mit weiteren Investitionen voran. Erst kürzlich hat Vattenfall eine weitere Agri-PV Anlage in Mecklenburg-Vorpommern gestartet, was die Dynamik in diesem Sektor unterstreicht.

Die Landesregierung unterstützt diese Entwicklung aktiv. Mit einer neuen Förderung für Agri-PV Anlagen in MV sollen klare rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen und Anreize für Landwirte und Investoren gesetzt werden, um die doppelte Flächennutzung weiter zu etablieren.

Agri-PV in Mecklenburg-Vorpommern: Ein Beitrag zur Energiewende

Großprojekte wie die WildparkPV-Anlage leisten einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Sie zeigen, wie die Integration erneuerbarer Energien in die Landwirtschaft gelingen kann, ohne die Nahrungsmittelproduktion zu gefährden. Der neue Agri-PV Park, in den Vattenfall in Mecklenburg-Vorpommern investiert, ist ein weiteres Beispiel für das Potenzial, Tausende Haushalte mit sauberem Strom zu versorgen.

Die Energiewende ist jedoch eine Gemeinschaftsaufgabe, die nicht nur von Großanlagen getragen wird. Auch private Haushalte können einen wichtigen Beitrag leisten. Die Technologie, die in großen Solarparks zum Einsatz kommt, lässt sich auch im Kleinen nutzen. Für Hausbesitzer bieten sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, um den eigenen Strombedarf zu decken und unabhängiger vom Netz zu werden. Mieter können ebenfalls aktiv werden, beispielsweise mit einem Balkonkraftwerk ohne Speicher oder, für eine optimierte Eigennutzung, mit Balkonkraftwerken mit Speicher. Jede erzeugte Kilowattstunde Solarstrom, ob auf dem Feld oder dem Balkon, ist ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft.

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