Genehmigung für Elektrolyseanlage im Klimahafen Gelsenkirchen – Ein Meilenstein
Die Bezirksregierung Münster hat dem niederländisch-deutschen Unternehmen VoltH2 die immissionsschutzrechtliche Genehmigung (BImSchG) für den Bau und Betrieb einer 20-Megawatt-Elektrolyseanlage im Gelsenkirchener Klimahafen erteilt. Die Anlage wird grünen Wasserstoff für die regionale Industrie, unter anderem die BP-Raffinerie in Gelsenkirchen, produzieren und ist ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung des Ruhrgebiets.
Elektrolyseanlage Gelsenkirchen: Inbetriebnahme und Produktionsdetails
Die offizielle Übergabe der Genehmigung fand laut Berichten am 17. Oktober 2025 im Beisein von Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge statt. Die Anlage, die auf einem 25.000 Quadratmeter großen Areal im westlichen Teil des Hafengeländes errichtet wird, soll nach ihrer Fertigstellung einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Energiewende leisten.
Mithilfe der sogenannten PEM-Elektrolysetechnologie wird die Anlage jährlich rund 1.800 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Dieser Wasserstoff ist RFNBO-konform, was bedeutet, dass er nachweislich aus erneuerbaren Energiequellen nicht-biogenen Ursprungs hergestellt wird. Durch die Substitution von grauem Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, sollen jährlich rund 23.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden.
Der produzierte Wasserstoff wird primär an die BP-Raffinerie geliefert, um deren industriellen Prozess nachhaltiger zu gestalten. Zusätzlich sind auf dem Gelände eine Wasserstofftankstelle sowie eine Trailerabfüllanlage geplant, um auch Transport- und Industrieunternehmen ohne direkten Pipeline-Anschluss zu versorgen.
Grüner Wasserstoff durch Elektrolyse als Schlüssel zur Energiewende
Um die Genehmigung zu erteilen, führte die Bezirksregierung Münster ein umfassendes Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung durch. Dieses schloss neben einer detaillierten Prüfung der Umweltauswirkungen auch eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit ein. Die endgültige Entscheidung wurde am 18. Januar 2024 getroffen.
Grüner Wasserstoff gilt als zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende. Er wird durch die Elektrolyse von Wasser erzeugt, wobei der dafür benötigte Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Windkraft oder Photovoltaik stammt. Bei seiner späteren Nutzung, etwa in industriellen Prozessen oder als Treibstoff, wird lediglich Wasser freigesetzt, wodurch klimaschädliche CO₂-Emissionen vermieden werden. In der BP-Raffinerie wird Wasserstoff bereits heute zur Herstellung von Kraftstoffen wie Benzin, Diesel und Kerosin eingesetzt. Die neue Anlage ermöglicht es, diesen Prozess schrittweise zu dekarbonisieren.
Während Großprojekte wie dieses die industrielle Transformation vorantreiben, können auch Privatpersonen einen Beitrag leisten. Wer sich für die Erzeugung von eigenem Solarstrom interessiert, kann beispielsweise ein unverbindliches Photovoltaik Angebot anfordern und so die persönliche Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduzieren.
Wasserstoffstrategie NRW: Elektrolyseanlage Gelsenkirchen als Vorzeigeprojekt
Das Projekt von VoltH2 ist ein wichtiger Baustein der Wasserstoffstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen und wird vom Wirtschaftsministerium im Rahmen des HyPerformer-Programms unterstützt. Der 2023 eingeweihte Klimahafen Gelsenkirchen bietet mit seiner hervorragenden Infrastruktur und Netzanbindung ideale Voraussetzungen für solche Vorhaben.
Die Landesregierung treibt den Ausbau erneuerbarer Energien an mehreren Fronten voran. So sieht die ab 2026 geltende Photovoltaikpflicht für Dachsanierungen in NRW vor, dass bei größeren Dacharbeiten Solaranlagen installiert werden müssen. Dies betrifft sowohl private als auch gewerbliche Gebäude und soll das Potenzial der Dachflächen besser ausschöpfen. Für Hausbesitzer gibt es hierfür passende PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets. Ergänzend dazu startet 2025 eine neue Förderung für Freiflächen-PV in NRW, um auch den Ausbau im großen Stil zu beschleunigen.
Auch Mieter können aktiv werden, beispielsweise durch die Installation von Balkonkraftwerken mit Speicher oder Modellen ohne Speicher.
Die Genehmigung für die Elektrolyseanlage in Gelsenkirchen ist somit ein entscheidender Schritt, um die Wasserstoffwirtschaft im Ruhrgebiet zu etablieren und die Energiewende in Deutschland branchenübergreifend zu unterstützen.







