Freiburg plant im neuen Stadtteil Dietenbach eine zukunftsweisende Energiezentrale, die auf eine Kombination aus Solarenergie und Fernwärme setzt. Das Projekt wird von der „Energiequartier Dietenbach“ (EQD), einer Tochtergesellschaft der Stadtbau, realisiert und soll eine Wohnfläche von rund 50.000 Quadratmetern mit erneuerbarer Energie versorgen.
Energiezentrale Freiburg: Solarenergie und Fernwärme für Dietenbach
Am Montag präsentierte die EQD die Pläne für die Energiezentrale des neuen Wohnquartiers. Das Konzept sieht vor, die Versorgung des Stadtteils zentral zu organisieren, um eine hohe Effizienz und den maximalen Einsatz erneuerbarer Energien zu gewährleisten. Auf dem Dach der Energiezentrale wird eine großflächige Photovoltaikanlage installiert. Die dort verbauten Solarmodule werden sauberen Strom erzeugen, der direkt vor Ort genutzt wird.
Dieser Solarstrom wird unter anderem eine zentrale Wärmepumpe antreiben, die als Herzstück der Wärmeversorgung dient. Die erzeugte Wärme wird anschließend in ein lokales Wärmenetz eingespeist. Dieses Prinzip, bekannt als Fernwärme, ermöglicht es, alle angeschlossenen Gebäude effizient mit Heizenergie und Warmwasser zu versorgen. Die Kombination aus Photovoltaik und zentraler Wärmeerzeugung ist ein bewährtes Modell, um ganze Quartiere CO2-arm zu gestalten.
Finanzierung der Energiezentrale durch Wärmeliefervertrag
Die Realisierung der „Energiezentrale Dietenbach“ wird durch ein spezifisches Finanzierungsmodell ermöglicht. Grundlage ist ein Wärmeliefervertrag, der mit einer Anschluss- und Benutzungspflicht für alle zukünftigen Bewohner des Stadtteils Dietenbach verbunden ist. Das bedeutet, dass alle Haushalte im Quartier ihre Wärme über diese zentrale Anlage beziehen müssen.
Dieses Vorgehen schafft einen stabilen und planbaren Absatzmarkt für die erzeugte Energie. Die garantierten Einnahmen sichern die hohen Anfangsinvestitionen in die Anlagentechnik ab und machen das Projekt wirtschaftlich tragfähig. Solche Modelle sind für den Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur in Neubaugebieten von entscheidender Bedeutung, da sie die Umsetzung kapitalintensiver, aber ökologisch sinnvoller Technologien ermöglichen.
Freiburgs Beitrag zur Klimaneutralität durch die Energiezentrale
Die neue Energiezentrale ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Stadt Freiburg, bis zum Jahr 2038 Klimaneutralität zu erreichen. Das Projekt steht dabei nicht allein; Freiburg setzt auf erneuerbare Energie an vielen Fronten und investiert beispielsweise auch in die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Die Anlage in Dietenbach wird nicht nur den neuen Stadtteil, sondern potenziell auch angrenzende Gebiete mit nachhaltiger Energie versorgen und so einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten.
Die Initiative fügt sich in den landesweiten Trend zum Ausbau der Solarenergie in Baden-Württemberg ein, wo zahlreiche Kommunen und Unternehmen ähnliche Projekte vorantreiben. Kommunale Großprojekte sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende in Deutschland, da sie die aktuelle Entwicklung bei Solarmodulen nutzen, um ganze Stadtteile klimaneutral zu versorgen.
Neben solchen Großprojekten spielen auch private Initiativen eine entscheidende Rolle. Hausbesitzer können mit eigenen PV-Anlagen mit Speicher einen Beitrag leisten. Auch für Mieter gibt es zunehmend Möglichkeiten, sich zu beteiligen, etwa durch die Installation von Balkonkraftwerken ohne Speicher oder Modellen mit Speicher.






