Erfurt strebt Klimaneutralität bis 2035 an und setzt dabei auf einen umfassenden Ansatz, der die Installation von Photovoltaikanlagen auf Schuldächern, den Bau eines Geothermiekraftwerks und die Produktion von grünem Wasserstoff beinhaltet.
Photovoltaik auf Schuldächern in Erfurt für Klimaneutralität 2035
Die Stadt Erfurt plant, bis 2025 Photovoltaikanlagen auf den Dächern von 30 Schulen zu installieren. Dies ist ein wesentlicher Schritt zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035. Der Stadtrat hat beschlossen, dass bis 2027 alle geeigneten Schuldächer mit Solaranlagen ausgestattet werden sollen. Derzeit befinden sich 30 Schulgebäude in der Planungsphase für die Installation von Solarmodulen. Für Hausbesitzer, die ebenfalls überlegen, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten, bietet Photovoltaik.info umfassende Informationen und Beratung.
Die Stadtwerke Erfurt (SWE) investieren ebenfalls verstärkt in erneuerbare Energien. Bis 2027 sind Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro in Photovoltaik und Windkraft geplant. Aktuell betreiben die SWE 15 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 10 Megawatt (MW), vier Windkraftanlagen mit 10,5 MW Leistung und vier Blockheizkraftwerke. Diese Anlagen erzeugen derzeit elf Prozent des von der SWE vertriebenen Stroms.
Erneuerbare Energien für Erfurts Klimaneutralität: Der Plan
Die SWE plant den Bau von mindestens 25 neuen Photovoltaikanlagen in den kommenden Jahren, darunter zwei Solarparks mit einer Leistung von jeweils 10 MW. Der erste Solarpark, bestehend aus 25.000 Modulen, soll voraussichtlich im Sommer 2024 in Betrieb gehen, der zweite im Jahr 2025. Diese Projekte sollen die Erzeugung von 100 Megawatt Strom aus erneuerbaren Energien bis 2027 ermöglichen. Wer sich für die Installation einer eigenen Anlage interessiert, sollte vorab den Bebauungsplan prüfen, um sicherzustellen, dass das Vorhaben mit den lokalen Vorschriften übereinstimmt.
Zusätzlich zu den Photovoltaikanlagen ist der Bau eines Geothermiekraftwerks mit einer Leistung von 10 MW geplant. Dieses Kraftwerk soll Wärme aus dem Erdinneren in das Fernwärmenetz einspeisen, das derzeit 85 Prozent der Erfurter Haushalte versorgt. Die ersten Bohrungen für das Kraftwerk sind für Anfang 2025 vorgesehen.
Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt der SWE ist die Produktion von grünem Wasserstoff. Durch den Bau eines Elektrolyseurs, der mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird, soll Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt werden. Der erzeugte Wasserstoff soll in das Erdgasnetz eingespeist werden, um die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Die SWE plant, bis 2027 insgesamt 150 Millionen Euro in die Umstellung auf erneuerbare Energien zu investieren. Diese Investitionen zielen nicht nur auf die Reduzierung der CO2-Emissionen ab, sondern sollen auch die Versorgungssicherheit erhöhen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern. Für Mieter, die ihren Beitrag leisten möchten, könnten Balkonkraftwerke eine interessante Option sein.
Klimaneutralität 2035: Erfurt investiert in die Zukunft
Die Stadtverwaltung Erfurt hat sich ebenfalls ambitionierte Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen gesetzt. Bis 2027 sollen die Emissionen der Stadtverwaltung um 30 Prozent gesenkt werden. Die Strategie umfasst neben der Installation von Photovoltaikanlagen auf Schuldächern auch die Förderung der Elektromobilität und die Verbesserung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden.
Die Einführung eines Klimabudgets ist ebenfalls geplant, um die finanziellen Mittel für klimafreundliche Projekte zu sichern. Dieses Budget soll es der Stadt ermöglichen, in den kommenden Jahren verstärkt in erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur zu investieren. Auch die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Flachdach könnte in Betracht gezogen werden.
Der Weg zur Klimaneutralität ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die erhebliche Investitionen und die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Unternehmen und Bürgern erfordert. Die aktuellen Maßnahmen in Erfurt sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.