Schleswig-Holstein hat in einer bundesweit erstmaligen Ausschreibung Zuschläge für Solar-Speicher-Kombinationen mit einer Gesamtleistung von 54,09 Megawatt erteilt. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 5,88 Cent pro Kilowattstunde und markiert einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung des Stromnetzes durch erneuerbare Energien.
Zuschläge für Solar-Speicher-Kombis in Schleswig-Holstein: Die Ergebnisse
Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) in Schleswig-Holstein hat die Ergebnisse der ersten landeseigenen Ausschreibung für kombinierte Photovoltaik- und Speicheranlagen veröffentlicht. In einem erfolgreichen Verfahren konnten alle eingereichten Gebote mit einer Gesamtleistung von 54,09 Megawattpeak (MWp) einen Zuschlag erhalten.
Die Spanne der bezuschlagten Gebote reichte von 5,79 bis 6,28 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Der mengengewichtete Durchschnittswert der Zuschläge belief sich auf 5,88 Cent pro kWh. Dieser Wert definiert die Vergütung, die die Betreiber für den ins öffentliche Netz eingespeisten Solarstrom über einen festgelegten Zeitraum erhalten.
Vorgaben für geförderte Solar-Speicher-Projekte in Schleswig-Holstein
Die Ausschreibungsbedingungen sehen vor, dass die bezuschlagten Projekte innerhalb einer Frist von 30 Monaten realisiert werden müssen. Das Modell basiert auf der Regelung für feste Marktprämien, wie sie im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankert ist. Der erzeugte Strom aus den Photovoltaikanlagen wird in das öffentliche Netz eingespeist, während der angeschlossene Speicher primär der Netzstabilität dient und den Eigenverbrauch optimiert.
Teilnahmeberechtigt waren Solar-Projekte mit einer installierten Leistung zwischen 1 und 100 MW. Eine zentrale Anforderung war die Kopplung mit einem Speichersystem, das eine Kapazität von mindestens einer Kilowattstunde (kWh) je Kilowatt (kW) installierter Solarleistung aufweisen muss. Dieses Verhältnis stellt sicher, dass ein relevanter Teil der erzeugten Energie zwischengespeichert werden kann, um das Netz bei Bedarf zu entlasten oder zu stützen.
Schleswig-Holstein setzt auf Solar-Speicher-Kombis: Das Ziel
Mit dieser Initiative positioniert sich Schleswig-Holstein als Vorreiter unter den Bundesländern. Ziel der Ausschreibung ist es, die Eigenverbrauchsquote von Solarstrom im großen Maßstab zu erhöhen und die Integration von schwankenden erneuerbaren Energien in das Stromnetz zu verbessern. Besonders in einem windreichen Bundesland wie Schleswig-Holstein ist die Kombination aus Solarstrom und Speichern ein entscheidender Baustein, um Versorgungsstabilität zu gewährleisten.
Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie der Landesregierung, die den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen will. Sie ergänzt Maßnahmen wie den Solar-Erlass in Schleswig-Holstein, der neue Regeln für Freiflächenanlagen festlegt, und unterstützt die allgemeine Solar-Offensive für Kommunen.
Das Prinzip, Erzeugung und Speicherung zu koppeln, gewinnt auch im privaten Sektor an Bedeutung. Komplette PV-Anlagen mit Speicher ermöglichen es Hausbesitzern, ihren Autarkiegrad zu maximieren. Selbst für Mieter bieten Balkonkraftwerke mit Speicher inzwischen eine Möglichkeit, selbst erzeugten Strom auch nach Sonnenuntergang zu nutzen.
Die nächste Ausschreibungsrunde wurde für den 15. Januar 2024 angekündigt und bietet Projektentwicklern eine weitere Chance, in innovative Energiekonzepte zu investieren. Parallel dazu arbeitet das Land daran, den Weg zur Genehmigung für Solarparks zu erleichtern, um die Realisierung solcher Vorhaben zu beschleunigen. Aktuelle Entwicklungen zum Thema finden Sie auch unter Schleswig-Holstein Solar News.