EnBW Solarpark Sachsen: Schnellladenetze intelligent verbunden
Die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) treibt die Kopplung von erneuerbarer Energieerzeugung und Elektromobilität in Deutschland weiter voran. Ein strategisch wichtiges Projekt wurde in Sachsen realisiert, wo in Kottenau bei Zittau ein neuer Schnellladestandort direkt an einen Solarpark angeschlossen wurde. Dieses Modellprojekt zeigt, wie die Ladeinfrastruktur der Zukunft netzdienlich und nachhaltig gestaltet werden kann.
11-MW-Solaranlage speist EnBW Schnellladestation direkt
Der Kern des Projekts in Kottenau ist die direkte Anbindung des Ladeparks an den benachbarten Solarpark Zittau-Kottenau. Die von der Stadtwerke Zittau GmbH betriebene Photovoltaikanlage erstreckt sich über eine Fläche von 13 Hektar und verfügt über rund 20.000 Solarmodule mit einer Spitzenleistung von 11 Megawatt (MWp). Während der Solarpark den Großteil seiner Energie in das öffentliche Netz einspeist, wird ein Teil des erzeugten Ökostroms direkt für den Betrieb der zwölf Schnellladepunkte am verkehrsgünstig gelegenen Standort nahe der Bundesstraße B99 genutzt.
Diese direkte Verbindung von Erzeugung und Verbrauch vor Ort hat entscheidende Vorteile. Steffen Koczor, Geschäftsführer der Stadtwerke Zittau GmbH, erklärte: „Die Kombination von Energieerzeugung und -verbrauch an einem Ort ermöglicht eine Reduzierung der Netzbelastung und eine effiziente Energienutzung.“ Die Ladepunkte bieten eine Ladeleistung von bis zu 300 Kilowatt (kW), was die Ladezeiten für moderne Elektrofahrzeuge erheblich verkürzt.
Das Prinzip, erzeugte Energie direkt vor Ort zu verbrauchen, um das Stromnetz zu entlasten, gewinnt auch im privaten Sektor an Bedeutung. Ähnlich wie bei diesem Großprojekt ermöglichen PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets Hausbesitzern, den Eigenverbrauch zu maximieren und ihre Elektrofahrzeuge mit selbst erzeugtem Sonnenstrom zu laden.
Nachhaltigkeit pur: EnBW Schnellladestation Solarpark Sachsen
EnBW betont, dass bei der Realisierung des Ladeparks ein ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz verfolgt wurde. So wird nicht nur 100-prozentiger Ökostrom für den Ladevorgang genutzt, auch bei der Konstruktion des Standorts kamen umweltfreundliche Materialien zum Einsatz. Die verwendeten Pflastersteine bestehen zu einem Viertel aus Recyclingmaterial, der Unterbau sogar vollständig. Laut Unternehmen sind alle Baustoffe sortenrein und damit am Ende ihres Lebenszyklus komplett recycelbar.
Der Ladepark in Kottenau ist das erste Projekt, das im Rahmen des EnBW-eigenen Förderprogramms „Grüne Ladesäule“ realisiert wurde. Dieses Programm fördert gezielt Vorhaben, die den Ausbau der Elektromobilität mit der Erzeugung erneuerbarer Energien kombinieren, und unterstützt Standorte mit bis zu 150.000 Euro.
EnBW Schnellladestandorte: Teil der nationalen Infrastrukturstrategie
Der Standort in Kottenau ist Teil des EnBW HyperNetz, das deutschlandweit bereits über 1.400 Schnellladestandorte umfasst und Zugang zu rund 600.000 Ladepunkten in neun europäischen Ländern bietet. Das Unternehmen verfolgt ambitionierte Ausbauziele und plant, sein deutsches Netz bis 2030 auf über 20.000 Schnellladepunkte zu erweitern.
Ein weiteres aktuelles Beispiel für diese Strategie ist der neue Schnellladepark in Klipphausen an der Autobahn A4 (Anschlussstelle Wilsdruff). Dieser verfügt über 20 High-Power-Charging (HPC)-Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 400 kW, die es ermöglichen, in nur 15 Minuten eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern nachzuladen. Auch dieser Standort wird durch einen angrenzenden Solarpark mitversorgt.
Während große Solarparks die Energiewende im großen Stil vorantreiben, können auch Mieter einen Beitrag zur dezentralen Energieerzeugung leisten. Lösungen wie ein Balkonkraftwerk ohne Speicher ermöglichen es, auf kleinem Raum eigenen Solarstrom zu produzieren und die Stromrechnung zu senken. Für eine noch effizientere Nutzung des selbst erzeugten Stroms bieten sich zudem Balkonkraftwerke mit Speicher an.
Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur wird zudem durch staatliche Programme wie die Initiative „Ladeinfrastruktur vor Ort“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt, die Projekte wie die neuen EnBW-Ladeparks mit Fördermitteln in Millionenhöhe bezuschusst.






