Bremen plant: So soll die Wärmeversorgung 2045 klimaneutral werden

Bremen hat den Entwurf seiner Kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Das strategische Dokument dient als Fahrplan, um die Wärmeversorgung im Land Bremen bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu gestalten. Der Plan ist eine direkte Antwort auf die bundesweiten Klimaziele und die Vorgaben des Wärmeplanungsgesetzes, das alle Kommunen zur Erstellung solcher Pläne verpflichtet.

Ziele und Maßnahmen der Kommunalen Wärmeplanung Bremen 2045

Das Kernziel der Wärmeplanung für Bremen und Bremerhaven ist die vollständige Dekarbonisierung des Wärmesektors. Um die CO2-Emissionen bis 2045 auf null zu reduzieren, setzt der Plan auf eine Kombination aus kurz- und langfristigen Maßnahmen, die den Einsatz fossiler Brennstoffe beenden und den Umstieg auf erneuerbare Energien und effiziente Technologien beschleunigen sollen.

Eine zentrale Säule der Strategie ist der Ausbau und die Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes. Fernwärme gilt als Schlüsseltechnologie, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten. Zukünftig soll die Wärme nicht mehr aus fossilen Quellen, sondern primär aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme stammen. Dazu gehören Potenziale aus Industrieprozessen, Müllverbrennungsanlagen, aber auch innovative Technologien wie Großwärmepumpen, die Umweltwärme aus Flüssen oder dem Erdreich nutzen.

Parallel dazu identifiziert der Plan Gebiete, in denen dezentrale Lösungen sinnvoller sind. Hierzu zählen vor allem Wärmepumpen in Kombination mit Solarthermie oder Photovoltaik. Für Hausbesitzer, die eine solche Umrüstung in Betracht ziehen, kann die eigene Stromerzeugung durch PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe erheblich steigern. Auch Mieter können durch die Installation von Balkonkraftwerken ohne Speicher einen Beitrag zur Energiewende leisten und ihre Stromkosten senken.

Die Wärmewende in Bremen: Bedeutung für Bürger und Stadt

Die Wärmewende ist ein entscheidender Hebel zur Erreichung der Klimaziele, da der Wärmesektor für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich ist. Für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Bremen schafft die kommunale Wärmeplanung vor allem eines: Planungssicherheit. Sie gibt eine klare Orientierung, welche Heiztechnologie in welchem Stadtteil zukünftig die sinnvollste und nachhaltigste Option sein wird.

Diese Planungssicherheit ist insbesondere im Kontext des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) von großer Bedeutung. Das GEG schreibt vor, dass neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Der Wärmeplan zeigt auf, ob ein Anschluss an ein klimaneutrales Wärmenetz möglich sein wird oder ob eine individuelle Lösung wie eine Wärmepumpe die richtige Wahl ist.

Die Umstellung auf klimafreundliche Wärmequellen stärkt zudem die lokale Wirtschaft durch Investitionen in Infrastruktur und Handwerk. Sie reduziert die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen und kann langfristig zu stabileren Energiekosten für die Verbraucher führen.

Kommunale Wärmeplanung Bremen: Herausforderungen und Chancen

Die Umsetzung der Wärmeplanung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die erhebliche Investitionen in Infrastruktur und Technologie erfordert. Der Ausbau der Fernwärmenetze und die energetische Sanierung von Gebäuden benötigen eine enge Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand, Energieversorgern, der Privatwirtschaft und den Bürgern.

Ein wesentlicher Schritt im Prozess ist die nun beginnende Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen sind aufgerufen, den Entwurf des Wärmeplans zu prüfen und Rückmeldungen zu geben. Informationskampagnen und Beratungsangebote sollen den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme begleiten und fördern.

Bremen steht mit dieser Aufgabe nicht allein da; in ganz Deutschland erarbeiten Städte und Gemeinden ähnliche Pläne. Die Herausforderungen sind groß, doch die Chancen überwiegen. Die Transformation der Wärmeversorgung verbessert nicht nur die Klimabilanz, sondern steigert auch die Lebensqualität und macht den Standort zukunftsfähig. Die Bremer Wärmeplanung, deren Entwurf unter www.bauumwelt.bremen.de einsehbar ist, markiert einen entscheidenden Schritt auf diesem Weg.

Haftungsausschluss / Disclaimer: Die hier veröffentlichten Informationen stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen. Photovoltaik.info übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Inhalte. Sollten Sie falsche oder irreführende Informationen entdecken, kontaktieren Sie uns bitte, damit wir diese überprüfen und gegebenenfalls korrigieren können.
Teile diesen Beitrag