Balkonsolaranlage in Bayern: 177.000 Anlagen installiert
Bayern hat sich als bundesweiter Vorreiter bei der Installation von Balkonkraftwerken etabliert. Wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekannt gab, sind im Freistaat bereits 177.000 dieser Mini-Solaranlagen in Betrieb. Diese Entwicklung unterstreicht das wachsende Interesse der Bürgerinnen und Bürger, aktiv an der Energiewende teilzunehmen.
Balkonsolaranlagen, auch als Plug-in-Solargeräte oder Stecker-Solargeräte bekannt, sind kleine Photovoltaik-Systeme, die sich besonders für Mieter und Wohnungseigentümer eignen. Sie können unkompliziert an Balkonen, auf Terrassen oder an Fassaden montiert werden. Der erzeugte Strom wird über eine herkömmliche Steckdose direkt in das Stromnetz der Wohnung eingespeist und von den Haushaltsgeräten sofort verbraucht. Dies führt zu einer direkten Reduzierung der Stromrechnung.
Nach Angaben des bayerischen Landesverbands der Solarbranche erreichen die installierten Anlagen eine Gesamtleistung von rund 90 Megawatt. Hochgerechnet können diese Systeme pro Jahr bis zu 90 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, was dem Jahresverbrauch von etwa 30.000 Haushalten entspricht.
Förderung für Balkonsolaranlagen als Treiber in Bayern
Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg ist das bayerische Förderprogramm, das im Oktober 2023 aufgelegt wurde. Das von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) verwaltete Programm stieß auf enorme Resonanz. Es richtet sich gezielt an Mieter in Mehrfamilienhäusern, die oft keine Möglichkeit haben, größere Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach zu installieren.
Die hohe Nachfrage nach den Fördermitteln zeigt, dass die Bürger bereit sind, in erneuerbare Energien zu investieren, wenn die Hürden niedrig sind. Die Anschaffung eines einfachen Balkonkraftwerks ohne Speicher wird dadurch noch attraktiver. Zunehmend werden auch Balkonkraftwerke mit Speicher populärer, um den selbst erzeugten Strom auch nach Sonnenuntergang nutzen zu können.
Zusätzlich haben bundesweite gesetzliche Erleichterungen, wie das Solarpaket I, die Anmeldung und Installation weiter vereinfacht. Die zulässige Einspeiseleistung wurde auf 800 Watt erhöht und die Anmeldung beim Netzbetreiber ist für Anlagen dieser Größe nicht mehr erforderlich; eine einfache Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur genügt.
Balkonkraftwerke in Bayern als Teil der Energiestrategie
Der Erfolg der kleinen Anlagen für den Privatgebrauch ist ein wichtiger Baustein der bayerischen Energiestrategie, die jedoch weit darüber hinausgeht. Der Freistaat treibt parallel den Ausbau von Solarenergie im großen Stil voran. Aktuelle Bayern Solar News belegen, dass das Land auch bei der Errichtung von Freiflächenanlagen eine führende Rolle einnimmt.
So dominiert Bayern regelmäßig die PV-Ausschreibungen für Freiflächenanlagen, wie die Ergebnisse der Bundesnetzagentur immer wieder zeigen. Diese Kombination aus dezentralen Bürger-Anlagen und großen Solarparks ist entscheidend für das Gelingen der Energiewende. Um die Akzeptanz für Großprojekte weiter zu erhöhen, hat die Staatsregierung zudem ein neues Beteiligungsgesetz für die Photovoltaik-Förderung in Bayern auf den Weg gebracht, das Kommunen finanziell an den Erträgen von Solarparks beteiligt.
Die beeindruckende Zahl von 177.000 Balkonkraftwerken zeigt, dass die Photovoltaik in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Sie ermöglicht es einer breiten Bevölkerungsschicht, Energiekosten zu senken und einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Für den Freistaat sind diese Anlagen ein sichtbares Zeichen für den Fortschritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energieversorgung, der sowohl auf dem Balkon als auch auf der Freifläche stattfindet. Der Erfolg für Bayern bei den PV-Ausschreibungen bestätigt diese umfassende Strategie.






