Berlin: Ressourcenschonende Zellverschaltung für PV-Module – Innovation!

Freiburger Forscher für innovative Solar-Technologie nominiert

Ein Projekt zur ressourcenschonenden Zellverschaltung für Photovoltaik-Module wurde in Berlin für den Bundespreis Ecodesign 2024 in der Kategorie „Industrieforschung und -entwicklung“ nominiert. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und die M10 Solar Equipment GmbH, beide aus Freiburg, haben mit der „Smartwire“-Verschaltung eine Methode entwickelt, die den Materialverbrauch senkt und gleichzeitig die Leistung der Module steigert.

Ressourcenschonende Zellverschaltung: Die „Smartwire“-Technologie im Detail

Das Herzstück der nominierten Innovation ist die „Smartwire“-Verschaltungstechnologie. Anstelle der herkömmlichen, breiteren Leiterbahnen aus Silber werden hierbei eine Vielzahl hauchdünner, runder Drähte in einem dichten Netz über die Solarzellen gelegt. Dieses Verfahren reduziert den Einsatz des teuren und ressourcenintensiven Edelmetalls Silber um bis zu 80 Prozent.

Die Vorteile dieser Methode sind vielfältig: Neben der erheblichen Material- und Kosteneinsparung steigert die Technologie auch die Effizienz der Solarmodule. Durch das dichte Drahtnetz wird der elektrische Widerstand innerhalb des Moduls verringert, was zu einer verbesserten Stromübertragung und somit zu einer höheren Energieausbeute führt. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die erhöhte Langlebigkeit. Das feine Drahtgeflecht macht die Module widerstandsfähiger gegen sogenannte Mikrorisse in den Solarzellen. Dies erhöht die Lebensdauer der Module und kann die Notwendigkeit für eine Modulreparatur für defekte Solarmodule verringern.

Auswirkungen der Zellverschaltung auf Kosten und Verfügbarkeit von PV-Modulen

Die Kosteneffizienz der „Smartwire“-Verschaltung ist ein wesentlicher Faktor für den Markt. Durch die signifikante Reduzierung des Materialverbrauchs sinken die Produktionskosten, was die gesamte Photovoltaikanlage für Endverbraucher erschwinglicher macht. Dies könnte dazu beitragen, dass Solarenergie für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich wird – von großen Dachanlagen bis hin zu kompakten Lösungen wie Balkonkraftwerken ohne Speicher.

Die Technologie ist bereits marktreif und wird in der industriellen Produktion eingesetzt. Ihre Praxistauglichkeit belegt das Potenzial, die Herstellung von Photovoltaikmodulen weltweit nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten.

Bundespreis Ecodesign: Auszeichnung für Innovation in Berlin

Der Bundespreis Ecodesign wird jährlich vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) verliehen. Die Auszeichnung würdigt herausragende und umweltfreundliche Designlösungen in Kategorien wie Produktdesign, Service und Forschung. Ziel ist es, nachhaltige Innovationen zu fördern und das öffentliche Bewusstsein für ökologisch vorbildliche Produkte zu schärfen.

Die Nominierung des Fraunhofer ISE und der M10 Solar Equipment GmbH unterstreicht die Relevanz ihrer Entwicklung. Die „Smartwire“-Verschaltung gilt als Paradebeispiel dafür, wie ökologische Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg in der Photovoltaikbranche miteinander verbunden werden können.

Innovation in der deutschen Solarbranche: Ressourcenschonende PV-Module

Deutschland hat eine lange Tradition in der Forschung und Entwicklung von Photovoltaiktechnologien. Die Entwicklung der Freiburger Forscher ist dabei kein Einzelfall, der die Innovationskraft des Standorts belegt. So wurde beispielsweise auch die SOLYCO TECC GmbH aus Berlin mit ihrer patentierten TECC-Connect®-Technologie für den Innovationspreis Berlin Brandenburg 2025 nominiert. Dieses Verfahren verfolgt ähnliche Ziele und ersetzt kritische Rohstoffe wie Silber und Blei durch einen speziell beschichteten Kupferdraht.

Solche Fortschritte sind entscheidend, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben. Innovationen in der Modultechnologie sind ein wichtiger Baustein, um die Stromerzeugung aus Sonnenenergie noch effizienter und nachhaltiger zu machen. Für Hausbesitzer und Mieter bedeutet dies, dass die Technologie kontinuierlich verbessert wird – sei es für große PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets oder für einfach zu installierende Plug-in-Solarmodule.

Letztlich tragen solche technologischen Sprünge, die oft im Verborgenen stattfinden, maßgeblich zur Zukunftsfähigkeit der Solarenergie bei. Sie ermöglichen leistungsfähigere und langlebigere Produkte, die in Kombination mit einem modernen Photovoltaik Speicher einen immer größeren Beitrag zur Energieautarkie leisten. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass technischer Fortschritt stets mit professionellen Sicherheitsstandards einhergehen muss, wie etwa einem korrekten Potentialausgleich am Montagesystem.

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