Bayerns erste schwimmende Photovoltaikanlage startet 2025 in Langweid
In Langweid am Lech entsteht auf einem Baggersee die erste schwimmende Photovoltaikanlage Bayerns, deren Inbetriebnahme für das Frühjahr 2025 geplant ist. Die Bauarbeiten für das 1,5-Megawatt-Projekt begannen im Juni. Auf einer Fläche von 2,5 Hektar wird die Anlage jährlich rund 1,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und damit den Bedarf von etwa 350 Haushalten decken.
Schwimmende Photovoltaik als Meilenstein für Bayerns Energiewende
Die Anlage in Langweid markiert einen wichtigen Schritt für die Photovoltaik in Bayern und dessen Energiepolitik. Realisiert wird das Vorhaben von den Lechwerken (LEW) in Kooperation mit den Kies- und Betonwerken Pfeiffer, die bereits Erfahrungen mit zwei ähnlichen, kleineren Anlagen in Merching und Niederschönenfeld gesammelt haben. Das Projekt nutzt etwa fünf Prozent der Seeoberfläche, eine Fläche, die sonst ungenutzt bliebe, und leistet so einen Beitrag zur doppelten Flächennutzung.
Dieses Projekt ist Teil einer breiteren Innovationswelle im Freistaat. So wurde parallel dazu im Oktober 2025 die weltweit erste vertikal schwimmende Photovoltaikanlage eines anderen Anbieters, der SINN Power GmbH, feierlich in Betrieb genommen. Diese unterschiedlichen Ansätze zeigen das wachsende Potenzial von Wasserflächen für die Solarenergiegewinnung.
Fortschritt beim Bau der schwimmenden Photovoltaikanlage in Bayern
Die Bauarbeiten starteten im Juni mit der Verankerung der Anlage. Um eine hohe Stabilität auch bei Wellengang zu gewährleisten, wird das Modulfeld mit rund 70 Ankern am Seegrund fixiert. Die speziellen Photovoltaikmodule sind auf Schwimmkörpern aus recyceltem Kunststoff montiert. Ihre Konstruktion ist darauf ausgelegt, den Bewegungen des Wassers standzuhalten und gleichzeitig den Algenwuchs unter der Anlage zu minimieren, um das ökologische Gleichgewicht des Sees so wenig wie möglich zu beeinflussen.
Das grundlegende Photovoltaik-Prinzip bleibt dabei einfach erklärt: Die Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom um. Dieser wird zu einer ebenfalls schwimmenden Plattform mit einem Wechselrichter geleitet, der den Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom umwandelt. Ein Unterwasserkabel transportiert den Strom anschließend an Land zur Einspeisung ins öffentliche Netz.
Ausblick auf die Einweihung der schwimmenden Anlage in Bayern 2025
Die Montage der Schwimmkörper und Module soll bis Ende August abgeschlossen sein, die technische Fertigstellung ist für Ende September geplant. Die offizielle Einweihung der Anlage ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen.
Das Projekt in Langweid ist ein Beispiel für den kreativen Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Während Bayern mit schwimmenden Anlagen neue Wege geht, treiben auch andere Bundesländer wie Niedersachsen den Ausbau von Freiflächenanlagen erfolgreich voran, was die Dynamik der Energiewende bundesweit unterstreicht.
Die Energiewende findet jedoch nicht nur in Großprojekten statt, sondern zunehmend auch im privaten Haus und Lebensstil. Immer mehr Bürger erzeugen ihren eigenen Strom und tragen so zur dezentralen Energieversorgung bei. Die Möglichkeiten reichen von kompletten PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets für Eigenheimbesitzer bis hin zu flexiblen Balkonkraftwerken ohne Speicher für Mieter. Modelle mit Speichern ermöglichen zudem eine Nutzung des Solarstroms nach Sonnenuntergang. Diese dezentralen Lösungen erhöhen die Unabhängigkeit vom Stromnetz, ein Prinzip, das bei autarken Photovoltaik-Inselanlagen zur Vollendung gebracht wird.