Agri-PV-Park Schönefeld (Brandenburg): Baustart für 2026 geplant

Agri-PV-Park Schönefeld (Brandenburg): Strom für 16.500 Haushalte ab 2026

Die Gemeinde Schönefeld in Brandenburg treibt die Energiewende voran und plant den Bau eines 48-Megawattpeak (MWp) Agri-Photovoltaik-Parks. Das Projekt, das 2026 in Betrieb gehen soll, wird von der Elysium Solar Schönefeld GmbH in Kooperation mit GOLDBECK SOLAR umgesetzt und kombiniert auf innovative Weise Stromerzeugung mit landwirtschaftlicher Nutzung.

Agri-PV-Park Schönefeld: Entscheidung und nächste Schritte in Brandenburg

Die Gemeindevertretung Schönefeld hat in ihrer Sitzung am Mittwochabend einstimmig den entscheidenden Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans gefasst. Alle 22 anwesenden Mitglieder stimmten für das Vorhaben, das in der Gemarkung Selchow auf einer Fläche von 56,4 Hektar realisiert wird. Der symbolische erste Spatenstich für das Projekt hat bereits stattgefunden. Mit der Genehmigung wird der Plan nun für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden freigegeben, ein wichtiger Schritt im planungsrechtlichen Verfahren.

Agri-PV-Park Schönefeld 2026: Projektentwicklung und Energieerzeugung

Der als Gemeinschaftsprojekt entwickelte Agri-PV Park in Schönefeld setzt ein deutliches Zeichen für Brandenburg. Mit einer geplanten Nennleistung von 48 MWp soll die Anlage ab August 2026 jährlich rund 59 Gigawattstunden (GWh) klimafreundlichen Strom produzieren. Diese Energiemenge reicht aus, um den Jahresbedarf von etwa 16.500 Haushalten zu decken und führt zu einer CO₂-Einsparung von circa 21.500 Tonnen pro Jahr.

Um die Effizienz zu maximieren, kommen auf dem hügeligen Gelände nahe des Flughafens Schönefeld bifaziale Solarmodule auf adaptiven Trackern zum Einsatz. Diese doppelseitigen Module können sowohl direkte als auch reflektierte Sonneneinstrahlung in Energie umwandeln, während die Nachführsysteme die Ausrichtung zur Sonne optimieren. Die Module werden in einer Höhe von 2,20 Metern installiert, um die darunterliegende landwirtschaftliche Nutzung nicht zu beeinträchtigen. Nach einer Bauzeit von rund zehn Monaten wird die Anlage an den Klimavest-Fonds der Commerz Real übergeben.

Agri-PV in Schönefeld: Kombinierte Nutzung der Fläche

Das Konzept der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) steht im Zentrum des Projekts und adressiert den zunehmenden Flächenkonflikt zwischen Landwirtschaft und dem Ausbau erneuerbarer Energien. Ein Teil des Areals wird für den Anbau von Sonderkulturen wie Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren genutzt, die von der teilweisen Verschattung durch die Solarmodule profitieren können. Der verbleibende Teil der Fläche dient als Weideland für Schafe.

Diese Doppelnutzung zeigt, dass Energieerzeugung und Nahrungsmittelproduktion auf derselben Fläche möglich sind. Solche Projekte werden in Deutschland immer populärer, wie auch der von Vattenfall in Mecklenburg-Vorpommern eröffnete Agri-PV Park belegt. Während solche Großprojekte die Energiewende im industriellen Maßstab vorantreiben, können auch Privatpersonen einen Beitrag leisten. Für Hausbesitzer bieten sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, um den eigenen Energiebedarf zu decken. Auch Mieter haben mit Balkonkraftwerken ohne Speicher oder Modellen mit Speicher die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen.

Agri-PV-Park Schönefeld: Finanzielle Vorteile für die Gemeinde

Neben den ökologischen Vorteilen generiert das Agri-PV-Projekt auch direkte finanzielle Einnahmen für die Gemeinde. Der Betreiber wird eine Pacht für die Flächennutzung entrichten und zusätzlich eine Abgabe an die Kommune leisten. Diese Mittel können für lokale Projekte und zur Stärkung der kommunalen Infrastruktur verwendet werden, wodurch die Bürgerinnen und Bürger direkt von der Energiewende vor Ort profitieren.

Brandenburg fördert Agri-PV-Park Schönefeld durch Umweltministerium

Das Land Brandenburg unterstützt das zukunftsweisende Vorhaben aktiv. Das Umweltministerium fördert die Gemeinde Schönefeld mit 120.000 Euro, um die Kosten für die Erstellung des Bebauungsplans zu decken. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel betonte die Bedeutung solcher Projekte: „Die Landesregierung fördert Agri-PV-Projekte, weil sie sowohl zur Energieversorgung als auch zur landwirtschaftlichen Produktion beitragen.“ Er hob hervor, dass solche Anlagen eine nachhaltige Lösung für die Energiewende darstellen.

Das Projekt in Schönefeld ist somit ein wichtiger Schritt für die Region und ein Vorbild für die intelligente Doppelnutzung von Flächen. Weitere Entwicklungen und Nachrichten aus der Branche finden Sie in unseren Solar News.

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