N-ERGIE investiert in Netzausbau für Photovoltaik in Mittelfranken
Die N-ERGIE Netz GmbH, zuständig für das Stromverteilnetz in weiten Teilen Mittelfrankens, hat ein umfassendes Investitionsprogramm angekündigt, um die Infrastruktur für die wachsende Zahl an Photovoltaikanlagen und anderen erneuerbaren Energiequellen zu rüsten. Bis zum Jahr 2032 sollen insgesamt 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung des Netzes fließen. Allein für das kommende Jahr 2024 sind Investitionen in Höhe von 155 Millionen Euro vorgesehen.
Ziel: Deutliche Erhöhung der Einspeiseleistung bis 2032
Das zentrale Ziel der Investitionsoffensive ist es, die Kapazität des Stromnetzes für die Aufnahme von Strom aus erneuerbaren Energien signifikant zu erhöhen. Derzeit liegt die Einspeiseleistung im Netzgebiet bei rund 900 Megawatt (MW). Bis 2032 soll dieser Wert auf über 2.000 MW ansteigen. Dieser Ausbau ist eine direkte Reaktion auf den anhaltenden Boom bei Solarenergie und die Notwendigkeit, das Stromnetz an die dezentrale Energieerzeugung anzupassen.
Konkrete Maßnahmen: Netzerweiterung und Digitalisierung für N-ERGIE in Mittelfranken
Seit 2021 hat das Unternehmen bereits 280 Millionen Euro in das elektrische Verteilnetz investiert. Die für 2024 geplanten 155 Millionen Euro stellen eine weitere Steigerung gegenüber den 125 Millionen Euro des laufenden Jahres dar.
Ein Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf der physischen Erweiterung des rund 29.000 Kilometer langen Netzes. Dies umfasst den Bau neuer sowie den Ausbau bestehender Umspannwerke und die Verstärkung des Mittelspannungsnetzes, wie es beispielsweise in Projekten in Happurg und anderen Gemeinden der Region umgesetzt wird.
Parallel dazu wird die Digitalisierung des Stromnetzes vorangetrieben. Ein entscheidender Baustein ist hierbei die Einführung intelligenter Messsysteme (Smart Meter). Um deren zuverlässige Datenverbindung zu gewährleisten, installiert die N-ERGIE Netz GmbH ein neues Kommunikationssystem auf Basis von Breitband-Powerline-Technologie. Dieses wird zunächst in ausgewählten Gebieten wie Nürnberg und Westmittelfranken eingeführt und ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Netzkapazitäten effizienter zu steuern und auf schwankende Einspeisungen, etwa durch Sonneneinstrahlung, reagieren zu können.
Hoher Anteil erneuerbarer Energien im N-ERGIE Netzgebiet
Die Notwendigkeit des Ausbaus wird durch die Entwicklung der letzten Jahre verdeutlicht. Seit 2010 hat sich die Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energien im Netz der N-ERGIE Netz GmbH mehr als verdreifacht. Die aktuellen 900 MW, die rechnerisch ausreichen, um rund 800.000 Durchschnittshaushalte zu versorgen, stammen hauptsächlich aus Photovoltaikanlagen (350 MW) und Windkraftanlagen (340 MW). Die geplanten Investitionen sollen sicherstellen, dass auch der zukünftige Zuwachs sicher ins Netz integriert werden kann.
Photovoltaik-Boom fordert N-ERGIE Netzausbau in Mittelfranken heraus
Das Interesse der Bürger an eigener Stromerzeugung ist ungebrochen. Die Zahl der Photovoltaikanlagen im Netzgebiet hat sich seit 2020 von 24.000 auf 40.000 fast verdoppelt. Dieser Trend umfasst sowohl große PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets auf Eigenheimen als auch zunehmend kleinere Lösungen für Mieter und Wohnungseigentümer. Insbesondere Balkonkraftwerke ohne Speicher sowie Balkonkraftwerke mit Speicher tragen zu dieser Entwicklung bei.
Dieser Ansturm führte in der Vergangenheit zu langen Bearbeitungszeiten bei Netzanschlussanfragen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen rund 20.000 Anfragen, von denen 12.000 umgesetzt werden konnten. Durch personelle Aufstockung und Prozessoptimierung konnte die N-ERGIE Netz GmbH die durchschnittliche Bearbeitungszeit von mehreren Monaten auf etwa sechs Wochen reduzieren.
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Verteilung der Netzkapazitäten zu Spitzenlastzeiten, beispielsweise an sonnigen Mittagsstunden, eine technische Herausforderung. Die nun angekündigten Investitionen in Netzausbau und intelligente Steuerungstechnik sind daher entscheidend, um die Energiewende in der Region Mittelfranken weiter voranzutreiben und die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten.






