Checkliste zur jährlichen Eigenwartung der PV-Anlage: Was Sie selbst prüfen können

Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition in die Zukunft: Sie ist robust, langlebig und für ihren geringen Wartungsaufwand bekannt. Doch geringer Aufwand heißt nicht, dass Sie Ihre Anlage sich selbst überlassen sollten. Eine regelmäßige, kurze Überprüfung durch Sie als Betreiber sichert den maximalen Ertrag über Jahrzehnte und sorgt dafür, dass sich Ihre Investition voll auszahlt.

Dieser Beitrag gibt Ihnen eine einfache Checkliste für die jährliche Sichtprüfung an die Hand, die Sie auch ohne technisches Fachwissen durchführen können. Wir erklären zudem, wann die Expertise eines Fachmanns unerlässlich wird, um die Sicherheit und Leistung Ihrer Anlage zu garantieren.

Warum ist eine regelmäßige Prüfung Ihrer PV-Anlage so wichtig?

Obwohl PV-Anlagen für ihre Zuverlässigkeit bekannt sind, sind sie dennoch Witterungseinflüssen und Alterungsprozessen ausgesetzt. Eine Studie des TÜV Rheinland hat ergeben, dass rund ein Drittel der geprüften Anlagen Mängel aufweist. Oft handelt es sich dabei um Kleinigkeiten wie gelockerte Steckverbindungen oder durch Schmutz blockierte Lüfter am Wechselrichter, die sich mit der Zeit jedoch zu einem ernsthaften Problem entwickeln können.

Auch die Verschmutzung ist ein entscheidender Faktor: Staub, Pollen, Laub oder Vogelkot können die Leistung Ihrer Module erheblich beeinträchtigen. Experten gehen davon aus, dass starke Verschmutzungen den Jahresertrag um bis zu 20 % reduzieren können. Eine einfache Sichtprüfung hilft Ihnen, diesen schleichenden Leistungsverlust frühzeitig zu erkennen.

Nicht zuletzt fordern einige Versicherer für den vollen Schutz Ihrer Anlage einen Nachweis über regelmäßige Wartungen.

Ihre jährliche Checkliste: Was Sie selbst prüfen können (und sollten)

Die gute Nachricht: Für die grundlegende Inspektion benötigen Sie weder Werkzeug noch müssen Sie aufs Dach steigen. Eine sorgfältige Sichtprüfung vom Boden oder aus einem sicheren Fenster genügt. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, wenn der letzte Schnee geschmolzen ist und die sonnenreichsten Monate bevorstehen.

Sichtprüfung der Solarmodule

Werfen Sie einen genauen Blick auf die Oberfläche Ihrer Module. Achten Sie dabei besonders auf folgende Punkte:

  • Verschmutzung: Gibt es grobe Verunreinigungen wie festsitzendes Laub, Vogelkot oder eine dicke Schicht aus Pollen und Staub? Leichte Verschmutzungen wäscht der nächste Regen in der Regel ab, hartnäckige Ablagerungen hingegen nicht.
  • Beschädigungen: Sind Risse im Glas, Abplatzungen oder Verfärbungen unter der Oberfläche zu erkennen? Solche Schäden können die Leistung mindern und auf tieferliegende Probleme hindeuten.
  • Feuchtigkeit: Sehen Sie Kondenswasser oder Feuchtigkeit im Inneren eines Moduls? Das ist ein klares Zeichen für eine undichte Versiegelung.

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Eine leichte Staubschicht ist normal. Sollten Sie jedoch starke, flächige Verschmutzungen feststellen, die den Ertrag sichtbar mindern, ist eine professionelle Photovoltaik-Reinigung eine Überlegung wert. Die Erfahrung zeigt, dass sich dies besonders bei Anlagen mit geringer Dachneigung lohnen kann, da hier der Selbstreinigungseffekt durch Regen schwächer ausfällt.

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Kontrolle der Verkabelung und Befestigung

Auch hier genügt eine visuelle Prüfung aus sicherer Entfernung. Die Kabel sollten straff und sicher befestigt sein.

  • Kabel: Hängen Kabel lose herunter, sind sie offensichtlich geknickt oder scheuern sie an Kanten? Achten Sie auch auf mögliche Bissspuren von Tieren wie Mardern.
  • Montagesystem: Sitzen alle Modulklemmen fest? Wirkt ein Teil der Unterkonstruktion verschoben oder gelockert? Ein kurzer Blick nach einem starken Sturm gibt zusätzliche Sicherheit.

Überprüfung des Wechselrichters

Der Wechselrichter ist das Herzstück Ihrer Anlage. Er wandelt den Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom um und befindet sich meist im Keller, Hauswirtschaftsraum oder in der Garage.

  • Betriebsanzeige: Leuchtet die Status-LED grün oder zeigt das Display einen normalen Betrieb an? Notieren Sie sich eventuelle Fehlercodes. Oft sind diese harmlos und verschwinden von selbst, bei dauerhaften Meldungen sollten Sie jedoch einen Fachmann zu Rate ziehen.
  • Belüftung: Sind die Lüftungsschlitze des Geräts frei von Staub und Spinnweben? Eine gute Belüftung ist entscheidend für die Lebensdauer und Effizienz des Wechselrichters. Saugen Sie Staub bei Bedarf vorsichtig ab.
  • Geräusche: Ein leises Summen im Betrieb ist normal. Laute, ungewöhnliche Brumm- oder Klickgeräusche können jedoch auf ein Problem hindeuten.

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Die regelmäßige Kontrolle des Wechselrichter-Displays gibt Ihnen zudem ein gutes Gefühl für die Leistung Ihrer Anlage und macht Sie schnell auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam.

Grenzen der Eigenwartung: Wann der Fachmann ran muss

Ihre Sicherheit hat oberste Priorität. Alle Arbeiten, die über eine reine Sichtprüfung hinausgehen, gehören in die Hände von Profis. Das gilt insbesondere für elektrische Messungen und jegliche Tätigkeiten auf dem Dach.

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Die VDE-Norm 0105-100 empfiehlt alle vier Jahre eine professionelle Inspektion und Wartung durch einen Elektrofachbetrieb. Ein solcher Service umfasst Punkte, die Sie selbst nicht prüfen können und dürfen:

  • Elektrische Messungen: Der Fachmann prüft Isolationswiderstände, Leistungskennlinien der Modulstränge und die Funktion aller Schutzeinrichtungen. Dies ist entscheidend, um unsichtbare Defekte und Sicherheitsrisiken aufzudecken.
  • Arbeiten auf dem Dach: Die Reinigung von Modulen oder der Austausch von Komponenten erfordert professionelle Sicherungsausrüstung und Erfahrung. Die Absturzgefahr ist für Laien zu hoch.
  • Prüfung der Anschlüsse: Der Techniker kontrolliert den festen Sitz aller Steckverbindungen und Klemmstellen in den Anschlusskästen und am Wechselrichter, um Brandgefahren durch Lichtbögen vorzubeugen.
  • Reparaturen: Das Öffnen des Wechselrichters oder die Reparatur von Kabeln ist ausschließlich geschultem Personal vorbehalten. Eigenmächtige Eingriffe führen zum Verlust der Garantie und können lebensgefährlich sein.

Sollten Sie bei Ihrer Sichtprüfung einen Mangel feststellen oder steht die turnusmäßige Prüfung an, wenden Sie sich an einen qualifizierten Fachbetrieb.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur PV-Wartung

Wie oft sollte ich meine Anlage selbst prüfen?
Eine jährliche Sichtprüfung, wie in dieser Checkliste beschrieben, ist ein guter Rhythmus. Zudem empfiehlt sich eine kurze Kontrolle nach extremen Wetterereignissen wie starkem Hagel oder Sturm.

Muss ich meine PV-Anlage versichern?
Eine spezielle Photovoltaikversicherung ist dringend zu empfehlen. Sie deckt Schäden durch Hagel, Sturm, Überspannung oder auch Tierbisse ab. Viele Wohngebäudeversicherungen bieten entsprechende Zusatzbausteine an.

Was kostet eine professionelle Wartung?
Die Kosten für eine professionelle Wartung durch einen Fachbetrieb hängen von der Anlagengröße und dem Umfang der Prüfung ab. In der Regel können Sie für eine Standardwartung an einem Einfamilienhaus mit 150 bis 300 Euro rechnen.

Verliere ich die Garantie, wenn ich die Anlage selbst prüfe?
Nein. Solange Sie sich auf eine rein visuelle Inspektion ohne Eingriffe beschränken, hat dies keinerlei Einfluss auf Ihre Garantieansprüche. Sobald Sie jedoch Komponenten öffnen oder Veränderungen vornehmen, erlischt die Herstellergarantie.

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Fazit: Mit minimalem Aufwand den Ertrag sichern

Eine Photovoltaikanlage ist eine äußerst wartungsarme Technologie. Eine kurze, jährliche Eigeninspektion sichert jedoch die langfristige Leistungsfähigkeit und schützt Ihre Investition. Mit unserer Checkliste können Sie die wichtigsten Punkte schnell und sicher selbst kontrollieren.

Für alle tiefergehenden Prüfungen und Reparaturen bleibt jedoch der Fachmann der richtige Ansprechpartner. Die Kombination aus Ihrer wachsamen Sichtprüfung und einer professionellen Wartung alle paar Jahre ist die optimale Strategie für einen dauerhaft hohen Solarertrag und einen sorgenfreien Betrieb.

Haben Sie bei Ihrer Prüfung eine Unregelmäßigkeit entdeckt oder möchten eine professionelle Einschätzung? Die Experten von Photovoltaik.info beraten Sie gern. Im Shop finden Sie zudem passende Komplettsets und Zubehör für Ihre Anlage.

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