Sichere Modulbefestigung für hohe Wind- und Schneelasten: Statische Risiken für Ihr Dach minimieren
Eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach ist für viele Hausbesitzer ein Symbol für Unabhängigkeit und nachhaltige Energieerzeugung. Die Solarmodule glänzen in der Sonne und produzieren sauberen Strom. Doch was passiert, wenn aus der sanften Brise ein Herbststurm wird oder im Winter zentnerschwerer Schnee auf den Modulen lastet?
Genau in diesen Momenten zeigt sich, wie entscheidend eine oft übersehene Komponente ist: die Unterkonstruktion. Ihre Qualität und fachgerechte Montage entscheiden darüber, ob Ihre Anlage über Jahrzehnte sicher auf dem Dach bleibt oder zu einem ernsthaften statischen Risiko für Ihr Haus wird.
Die unsichtbare Versicherung für Ihr Dach: Was ist eine Unterkonstruktion?
Die Unterkonstruktion bildet das Bindeglied zwischen Ihren Solarmodulen und dem Dachstuhl Ihres Hauses. Sie ist gewissermaßen das Fundament der Anlage und besteht in der Regel aus drei Hauptkomponenten, die perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen:
- Dachhaken: Diese werden direkt in den Dachsparren verschraubt und tragen die gesamte Last. Ihre Form und ihr Material müssen exakt zum Dachtyp (z. B. Ziegeldach, Schieferdach) passen.
- Montageschienen: Auf den Dachhaken werden Aluminium- oder Edelstahlschienen befestigt. Sie bilden das Tragegerüst, auf dem später die Solarmodule montiert werden.
- Modulklemmen: Diese speziellen Klemmen fixieren die Solarmodule sicher auf den Schienen. Es gibt Mittel- und Endklemmen, die den Rahmen der Module fest umschließen.
Zusammen bilden diese Teile ein System, das nicht nur das Gewicht der Module trägt, sondern vor allem den gewaltigen Kräften von Wind und Schnee standhalten muss.
Naturgewalten im Fokus: Warum Wind und Schnee die größten Gegner sind
Eine Photovoltaikanlage verändert die Aerodynamik und die Lastverteilung Ihres Daches. Eine professionelle Planung berücksichtigt diese Kräfte von Anfang an, um Schäden zu vermeiden.
Die unterschätzte Kraft des Windes
Wind übt nicht nur Druck auf die Module aus, sondern erzeugt auch eine enorme Sogwirkung – ähnlich wie bei einer Flugzeugtragfläche. Besonders an den Rändern und Ecken des Daches können diese Sogkräfte extrem stark sein und die Module vom Dach reißen.
Zur Einordnung: Bereits eine Windgeschwindigkeit von 100 km/h erzeugt eine Sogkraft von rund 50 kg pro Quadratmeter Modulfläche. Bei Orkanböen von 150 km/h kann dieser Wert auf über 110 kg/m² ansteigen.
Eine unterdimensionierte oder fehlerhaft montierte Unterkonstruktion kann diesen Kräften nicht standhalten. Die Folgen reichen von gelockerten Modulen bis hin zu komplett herausgerissenen Anlagenteilen, die schwere Schäden am Dach und in der Umgebung verursachen.

Aus unserem Shop, Kategorie: Balkonkraftwerke mit Speicher
Anker SOLIX Solarbank 3 E2700 Pro Balkonkraftwerk Speicher Set 2000 Watt 800 Watt - 5,4 kWh
Ab 2.099,00 €Wenn der Schnee zur Last wird
Schnee stellt eine andere, aber nicht minder ernste Gefahr dar: sein reines Gewicht. Die Schneelast, die auf Ihre Anlage drückt, hängt stark von der geografischen Lage (Schneelastzone) und der Wetterlage ab.
Faustregel: Ein Kubikmeter lockerer Pulverschnee wiegt etwa 50 kg. Nassschnee oder vereister Altschnee kann jedoch ein Gewicht von bis zu 500 kg pro Kubikmeter erreichen. Auf einer 40 m² großen Anlage können sich so schnell mehrere Tonnen Zusatzgewicht ansammeln.
Diese Last wird über die Modulklemmen und Schienen direkt auf die Dachhaken und somit punktuell auf Ihren Dachstuhl übertragen. Ist die Anzahl der Dachhaken zu gering oder sind sie falsch positioniert, kann dies zu einer Überlastung der Dachkonstruktion und im schlimmsten Fall zu irreparablen Schäden führen.
Planung ist alles: Wie eine korrekte Statik Schäden verhindert
Die Sicherheit Ihrer Photovoltaikanlage beginnt nicht bei der Montage, sondern bei der sorgfältigen Planung. Ein Fachbetrieb erstellt vor der Installation eine statische Berechnung. Diese Berechnung berücksichtigt alle relevanten Faktoren:
- Standort des Gebäudes: Wind- und Schneelastzonen in Ihrer Region.
- Dacheigenschaften: Dachneigung, Eindeckung (Ziegel, Blech etc.) und Zustand des Dachstuhls.
- Anlagengröße und Layout: Positionierung der Module auf dem Dach.
Basierend auf diesen Daten erstellt der Fachbetrieb einen Montageplan, der die exakte Anzahl und Position der Dachhaken sowie die passenden Schienen und Klemmen festlegt. Die Wahl der richtigen Photovoltaik-Unterkonstruktion ist daher kein Detail, sondern die Basis für eine sichere und langlebige Anlage.
In der Praxis haben sich Unterkonstruktionen aus Aluminium oder Edelstahl bewährt. Diese Materialien sind witterungsbeständig, korrosionsfrei und gewährleisten eine Lebensdauer von über 25 Jahren.
Typische Fehler bei der Montage – und wie Sie sie vermeiden
Leider kommt es bei der Montage aus Unwissenheit oder Kostendruck immer wieder zu Fehlern, die die Sicherheit des gesamten Systems gefährden. Dazu gehören:
- Zu wenige Dachhaken: Um Material zu sparen, wird der Abstand zwischen den Haken zu groß gewählt. Die Last verteilt sich ungleichmäßig und überlastet einzelne Punkte.
- Falsche Verankerung: Die Dachhaken werden nur an der Dachlattung befestigt statt an den tragenden Dachsparren. Die Lattung ist nicht dafür ausgelegt, hohe Zug- und Druckkräfte aufzunehmen.
- Falsche Materialwahl: Es werden ungeeignete Schrauben oder Haken verwendet, die den Witterungsbedingungen nicht standhalten und korrodieren können.
- Beschädigung der Dacheindeckung: Bei unsachgemäßer Montage können Dachziegel brechen, was zu Undichtigkeiten und teuren Folgeschäden führt.
Diese Risiken lassen sich am besten minimieren, indem Sie auf ein hochwertiges, zertifiziertes Montagesystem und eine professionelle Installation setzen. Ein solides Montagesystem berücksichtigt alle statischen Anforderungen. Bei Photovoltaik.info beobachten wir, dass das Bewusstsein für diese sicherheitsrelevanten Aspekte bei Hausbesitzern stetig wächst.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Modulbefestigung

Aus unserem Shop, Kategorie: PV Anlagen mit Speicher und Montagesets
12000 Watt Photovoltaikanlagen inkl. 15,00 kWh Batterie & Ziegeldach Montageset - Trina Bifazial
8.599,00 €Wie weiß ich, welche Schneelastzone für mich gilt?
Die Einteilung in Schneelastzonen ist in Deutschland genormt. Ihr örtliches Bauamt oder ein qualifizierter Installateur kann Ihnen die exakte Zone für Ihren Wohnort nennen. Generell gilt: Je höher und alpennaher die Lage, desto höher die Schneelastzone.
Kann ich die Unterkonstruktion selbst montieren?
Während die Montage von kleinen Balkonkraftwerken für geübte Heimwerker machbar ist, wird bei Dachanlagen dringend zur Beauftragung eines Fachbetriebs geraten. Die statische Berechnung und die korrekte Verankerung im Dachstuhl erfordern Fachwissen und Erfahrung, um die Sicherheit von Anlage und Gebäude zu gewährleisten.
Was passiert, wenn ein Dachhaken bricht?
Ein einzelner gebrochener Dachhaken kann eine Kettenreaktion auslösen. Die Last wird auf die benachbarten Haken umverteilt, die dadurch ebenfalls überlastet werden können. Im schlimmsten Fall kann dies zum Versagen eines ganzen Modulstrangs führen. Daher ist die Qualität jedes einzelnen Bauteils so entscheidend.
Fazit: Eine Investition in Sicherheit, die sich auszahlt
Die Unterkonstruktion ist der stille Held Ihrer Photovoltaikanlage. Sie ist nicht sichtbar, aber ihre Rolle für die langfristige Sicherheit und den Werterhalt Ihrer Investition ist unbezahlbar. Wer bei der Qualität der Befestigung spart, geht ein unkalkulierbares Risiko für sein Eigentum ein. Eine professionell geplante und installierte Unterkonstruktion hingegen gibt Ihnen die Gewissheit, dass Ihre Anlage auch dem nächsten Sturm und dem härtesten Winter sicher standhält.
Für eine sichere Basis Ihrer Anlage finden Sie im Shop von Photovoltaik.info passende Komplettsets, die auf hohe Sicherheitsstandards und typische Anlagengrößen abgestimmt sind.