Mini-Solaranlage an der Hausfassade: Genehmigung, Montage & Ertrag

Mini-Solaranlage an der Hausfassade: Genehmigung, Montage & Ertrag

Viele Eigenheimbesitzer und Mieter möchten eigenen Solarstrom erzeugen, haben aber keinen geeigneten Balkon oder keine passende Dachfläche zur Verfügung. Eine oft übersehene, aber sehr wirkungsvolle Alternative ist die Hausfassade.

Eine senkrecht an der Wand montierte Mini-Solaranlage kann nicht nur ungenutzten Raum erschließen, sondern gerade im Winter überraschend hohe Erträge liefern. Dieser Beitrag beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, zeigt, wie die Montage sicher gelingt, und gibt einen Ausblick auf die zu erwartende Leistung.

Warum die Hausfassade eine clevere Alternative ist

Die Montage an der Fassade bietet mehrere Vorteile gegenüber der klassischen Aufstellung auf dem Balkon oder im Garten. Der offensichtlichste ist die Nutzung von Flächen, die sonst brachliegen. Besonders bei mehrstöckigen Gebäuden oder Reihenhäusern mit begrenzter Gartenfläche kann eine sonnenbeschienene Wand zur idealen Stromquelle werden.

Ein weniger bekannter, aber entscheidender Vorteil zeigt sich in der kalten Jahreszeit. Während flach montierte Module im Winter unter der tief stehenden Sonne und einer möglichen Schneedecke leiden, fangen senkrechte Module die flachen Sonnenstrahlen optimal ein. Studien belegen sogar: Eine vertikal an einer Südfassade montierte Anlage kann im Winter höhere Erträge erzielen als ein flach auf dem Balkon montiertes System.

Genehmigung und rechtliche Rahmenbedingungen

Bevor Sie mit der Montage beginnen, sollten Sie unbedingt die rechtliche Situation klären. Die gute Nachricht: Für Mini-Solaranlagen bis 800 Watt ist in den meisten Fällen keine klassische Baugenehmigung erforderlich. Dennoch gibt es wichtige Punkte zu beachten.

Baurechtliche Aspekte: Wann ist eine Genehmigung nötig?

Obwohl eine Baugenehmigung selten ist, kann die Installation unter das Landesbaurecht fallen, insbesondere wenn die Anlage das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes wesentlich verändert. Dies ist vor allem bei denkmalgeschützten Gebäuden der Fall, bei denen jegliche Änderung an der Fassade strengen Auflagen unterliegt. Wir empfehlen, im Zweifel eine kurze Anfrage beim zuständigen Bauamt Ihrer Gemeinde zu stellen.

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Zustimmung von Eigentümer oder WEG

Als Mieter benötigen Sie zwingend die schriftliche Erlaubnis Ihres Vermieters, da die Montage einen Eingriff in die Bausubstanz darstellt.

Bei Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) ist die Fassade Gemeinschaftseigentum. Daher benötigen Sie für die Montage einen Beschluss der Eigentümerversammlung. Es empfiehlt sich, das Vorhaben frühzeitig auf die Tagesordnung setzen zu lassen und den Nachbarn die Vorteile zu erläutern.

Statik und Sicherheit: Worauf Sie achten müssen

Die größte technische Herausforderung ist die sichere Verankerung der Module in der Wand. Besonders bei Gebäuden mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist Vorsicht geboten. Eine unsachgemäße Montage kann die Dämmschicht beschädigen und zu Wärmebrücken oder Feuchtigkeitsschäden führen. In solchen Fällen ist oft eine statische Prüfung oder die Ausführung durch einen Fachbetrieb erforderlich, um die Tragfähigkeit der Verankerung sicherzustellen.

Die richtige Montage an der Fassade

Die Befestigung an einer senkrechten Wand stellt höhere Anforderungen an das Montagesystem als die Anbringung an einer Balkonbrüstung. Standardhaken sind hierfür ungeeignet.

Spezielle Montagesysteme für die Wand

Für die Fassadenmontage gibt es spezielle Halterungssysteme, die über lange Stockschrauben und Dübel fest im Mauerwerk verankert werden. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, Wind- und Schneelasten sicher aufzunehmen. Erfahrungsgemäß sind die Kosten für eine solche passende Halterung höher als bei einfachen Balkonlösungen: Rechnen Sie mit Preisen zwischen 150 und 300 Euro, während einfache Balkonhaken oft schon für 50 bis 100 Euro erhältlich sind.

Mini-Solaranlage an der Hausfassade

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Typische Herausforderungen bei der Installation

  • Untergrund: Die Art der Wand (Beton, Ziegel, Holzständerwerk) bestimmt die Wahl der Dübel und Schrauben. Eine massive Betonwand ist unproblematisch, während bei porösem Mauerwerk oder einer Holzfassade spezielle Befestigungsmittel nötig sind.

  • Wärmedämmung (WDVS): Das Durchbohren der Dämmschicht muss fachgerecht abgedichtet werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Spezielle Thermostop-Dübel minimieren Wärmebrücken.

  • Kabelführung: Das Solarkabel muss sicher und wetterfest vom Modul zur Steckdose im Inneren des Gebäudes geführt werden. Oft ist hierfür eine kleine Bohrung durch die Außenwand notwendig, die ebenfalls professionell abgedichtet werden muss.

Ertragsprognose: Was leistet ein senkrechtes Solarmodul?

Der Ertrag einer Fassadenanlage hängt maßgeblich von der Ausrichtung ab. Eine unverschattete Südwand ist ideal, doch auch Ost- oder Westfassaden lassen sich sinnvoll nutzen.

Der Faktor Ausrichtung und Neigung

Eine senkrecht (90° Neigung) an einer Südfassade montierte Mini-Solaranlage kann über das Jahr gesehen immer noch bis zu 70 % des Ertrags einer optimal mit 30° nach Süden ausgerichteten Dachanlage erzielen. Bei einer Montage an einer Ost- oder Westfassade reduziert sich der Jahresertrag um weitere 20–30 %, da die Module nur während des Vor- oder Nachmittags direkte Sonneneinstrahlung erhalten.

Der überraschende Vorteil im Winter

Die Stärke der Fassadenmontage liegt im Winter. Wenn die Sonne tief am Horizont steht, treffen ihre Strahlen nahezu senkrecht auf das vertikal montierte Modul. Eine klassische, flach liegende Balkonanlage hingegen fängt diese flachen Strahlen nur noch sehr ineffizient ein. Das Ergebnis: Die Fassadenanlage produziert an klaren Wintertagen deutlich mehr Strom und hilft, die Grundlast des Haushalts auch in der dunklen Jahreszeit zu decken.

Ertragsprognose Mini-Solaranlage

Eine realistische Beispielrechnung

Ein typisches Balkonkraftwerk Komplettset mit 800 Watt Leistung, an einer Südfassade montiert, kann in Deutschland jährlich etwa 500 bis 550 kWh Strom erzeugen. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh entspricht das einer jährlichen Ersparnis von 150 bis 165 Euro. Damit amortisiert sich die Anschaffung oft schon nach wenigen Jahren.

Kosten und Wirtschaftlichkeit im Überblick

Die Kosten einer Solaranlage für die Fassade setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Set aus Modulen und Wechselrichter sowie dem speziellen Montagesystem. Während die Preise für die Kraftwerke selbst stark gefallen sind, ist die Fassadenhalterung ein relevanter zusätzlicher Kostenfaktor. Dennoch bleibt die Investition aufgrund der langfristigen Stromkostenersparnis hochattraktiv. Eine transparente Übersicht über sinnvolle Komplettlösungen, die bereits auf typische Anwendungsfälle zugeschnitten sind, bieten Plattformen wie Photovoltaik.info.

Häufige Fragen (FAQ) zur Fassaden-Solaranlage

Kann ich eine Mini-Solaranlage an jeder Fassade anbringen?

Theoretisch ja, solange die Wand tragfähig und unverschattet ist. Bei gedämmten Fassaden (WDVS) und denkmalgeschützten Gebäuden ist jedoch besondere Vorsicht geboten und eine fachliche Beratung oft ratsam.

Darf ich die Montage selbst durchführen?

Die Installation des Moduls und die Verbindung mit dem Wechselrichter sind meist einfach. Die Verankerung in der Fassade, insbesondere bei Dämmung, erfordert jedoch handwerkliches Geschick und Wissen über Baustatik. Im Zweifel sollten Sie hierfür einen Handwerker beauftragen.

Was passiert mit der Anlage bei einem Umzug?

Die Module und der Wechselrichter lassen sich problemlos demontieren und mitnehmen. Die Bohrlöcher in der Fassade müssen Sie jedoch fachgerecht verschließen – ein Punkt, der vorab mit dem Vermieter oder der WEG geklärt werden sollte.

Ist die Anlage gegen Sturmschäden versichert?

In der Regel sind fest mit dem Gebäude verbundene Solaranlagen über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Eine kurze Rücksprache mit Ihrem Versicherer schafft hier Klarheit.

Montagesystem Fassaden-Solaranlage

Fazit: Ist die Fassadenmontage die richtige Lösung für Sie?

Eine Mini-Solaranlage an der Hausfassade ist eine hervorragende Lösung für alle, die keine geeignete Dach- oder Balkonfläche haben, aber trotzdem von selbst erzeugtem Solarstrom profitieren möchten. Besonders für Eigentümer von Ein- oder Reihenhäusern mit einer unverschatteten Südwand ist diese Option ideal. Der stabile Ertrag – vor allem im Winter – wiegt den etwas höheren Montageaufwand und die Klärung der rechtlichen Fragen mehr als auf.

Sie möchten Ihre individuelle Situation besser einschätzen? Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.

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