Mindestgröße für eine PV-Anlage: Lohnt sich das auch bei geringem Stromverbrauch?

Die Vorstellung einer eigenen Photovoltaikanlage
Die Vorstellung einer eigenen Photovoltaikanlage ist für viele Hausbesitzer attraktiv. Doch oft schwingt die Sorge mit, dass sich die Investition nur bei hohem Stromverbrauch rechnet – etwa für eine vierköpfige Familie mit Elektroauto. Dieser Beitrag räumt mit diesem Vorurteil auf und zeigt, ab welcher Größe sich eine PV-Anlage auch für Haushalte mit geringerem Verbrauch lohnt, zum Beispiel für Singles und Paare.
Der Trugschluss vom „kleinen Verbrauch“
Wer über eine Solaranlage nachdenkt, sollte seinen eigenen „geringen“ Verbrauch zunächst einmal einordnen. Ein Einpersonenhaushalt in Deutschland verbraucht im Durchschnitt zwischen 1.500 und 2.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Bei einem Zweipersonenhaushalt sind es bereits 2.500 bis 3.500 kWh. Bei aktuellen Strompreisen von beispielsweise 35 Cent pro kWh ergeben sich daraus jährliche Kosten von 525 € bis über 1.200 €. Genau diese Summe bildet die Basis für das Einsparpotenzial. Viel entscheidender als der reine Jahresverbrauch ist jedoch die Frage, wann dieser Strom benötigt wird, denn der größte wirtschaftliche Vorteil einer PV-Anlage entsteht, wenn der selbst erzeugte Strom direkt verbraucht wird.
Warum die Anlagengröße nicht allein entscheidet: Die Rolle der Fixkosten
Viele Interessenten gehen davon aus, dass eine halb so große Anlage auch nur die Hälfte kostet. Das ist leider ein Irrtum, der vor allem kleine Anlagen schnell unwirtschaftlich machen kann. Der Grund dafür sind die Fixkosten, die bei jeder Installation anfallen, unabhängig von der Anzahl der Solarmodule.

Zu diesen Fixkosten gehören:
- Wechselrichter: Das Herzstück jeder Anlage, das den Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom umwandelt.
- Installation und Montage: Gerüstbau, Dacharbeiten und die Montage des Systems durch Fachkräfte.
- Elektroinstallation: Der Anschluss an den Zählerschrank und die Inbetriebnahme durch einen Elektriker.
- Anmeldung und Bürokratie: Die Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister.
Diese Kosten können sich schnell auf 3.000 € bis 5.000 € summieren. Bei einer sehr kleinen Anlage mit nur wenigen Modulen machen diese Fixkosten einen überproportional hohen Anteil der Gesamtinvestition aus. Die detaillierten [INTERNAL LINK 1: /photovoltaikanlage-kosten „Kosten einer Photovoltaikanlage“] zeigen, wie sich die Preise zusammensetzen.
Ein typisches Szenario: Ein Zweipersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 3.000 kWh/Jahr erwägt eine kleine Dachanlage. Eine 2-kWp-Anlage (Kilowatt-Peak) würde den Verbrauch rechnerisch kaum decken und wäre durch die hohen Fixkosten pro Kilowatt-Peak sehr teuer. Eine 4-kWp-Anlage hingegen kann bereits wirtschaftlich sein, da sich die Fixkosten hier auf mehr Leistung verteilen.
Die magische Grenze: Ab wann rechnet sich eine kleine Dachanlage?
Die Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Dachanlagen für Eigenheime ab einer Größe von etwa 3 bis 4 kWp wirtschaftlich betreiben lassen. Eine solche Anlage benötigt eine freie Dachfläche von rund 20 bis 25 Quadratmetern und erzeugt je nach Standort und Ausrichtung jährlich zwischen 2.700 und 3.800 kWh Strom.

Der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit liegt im Eigenverbrauch. Ohne einen Stromspeicher liegt die Eigenverbrauchsquote typischerweise bei 25 bis 35 %. Das bedeutet: Von den erzeugten 3.500 kWh können Sie rund 1.050 kWh direkt selbst verbrauchen und müssen diesen Strom nicht teuer vom Energieversorger einkaufen. Bei 35 Cent/kWh ergibt das eine jährliche Ersparnis von rund 370 €. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist und vergütet, was zusätzliche Einnahmen generiert. Um die Rentabilität zu maximieren, sollten Sie Ihren [INTERNAL LINK 3: /eigenverbrauch-optimieren „Eigenverbrauch optimieren“]: Lassen Sie Großverbraucher wie die Wasch- oder Spülmaschine gezielt bei Sonnenschein laufen.
Aus unserem Shop, Kategorie: Balkonkraftwerke mit Speicher
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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 999,00 €799,00 €Aktueller Preis ist: 799,00 €.Die Alternative für Geringverbraucher: Das Balkonkraftwerk
Für alle, bei denen sich eine klassische Dachanlage noch nicht rechnet oder die zur Miete wohnen, gibt es eine clevere Alternative. Ein [INTERNAL LINK 2: /balkonkraftwerk „Balkonkraftwerk“] ist eine Mini-PV-Anlage, die aus ein bis zwei Modulen und einem Wechselrichter besteht und direkt in eine Steckdose eingesteckt wird.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Geringe Investition: Die Kosten liegen meist unter 1.000 €.
- Minimale Fixkosten: Es sind kein Gerüst und keine aufwendige Installation durch einen Elektriker notwendig.
- Hohe Rentabilität: Ein 600-Watt-Balkonkraftwerk kann jährlich 500 bis 600 kWh Strom erzeugen. Dieser deckt die Grundlast des Haushalts (Kühlschrank, Router, Stand-by-Geräte) und führt zu einer direkten Ersparnis von bis zu 200 € pro Jahr.
Ein Balkonkraftwerk ist somit die ideale Lösung für Einpersonenhaushalte oder als Einstieg in die Solarenergie, um die Stromrechnung spürbar zu senken.
Checkliste: Ist eine kleine PV-Anlage für Sie sinnvoll?
Mit diesen Fragen können Sie schnell eine erste Einschätzung vornehmen:
- Ihr Jahresverbrauch: Liegt Ihr Verbrauch konstant über 2.500 kWh? Wenn ja, kann eine Dachanlage sinnvoll sein. Wenn nein, ist ein Balkonkraftwerk oft die bessere Wahl.
- Ihre Dachfläche: Verfügen Sie über mindestens 20 m² unverschattete Dachfläche mit guter Ausrichtung (Süd, Ost oder West)?
- Ihr Nutzungsprofil: Sind Sie tagsüber häufig zu Hause (z. B. im Homeoffice oder im Ruhestand), um den Solarstrom direkt zu verbrauchen?
- Ihre Zukunftsplanung: Planen Sie die Anschaffung eines E-Autos oder einer Wärmepumpe? In diesem Fall sollten Sie die Anlage von vornherein größer dimensionieren, auch wenn Ihr aktueller Verbrauch noch gering ist.
Häufige Fragen zur Mindestgröße von PV-Anlagen (FAQ)

Gibt es eine gesetzliche Mindestgröße für PV-Anlagen?
Nein, es gibt keine gesetzliche Vorschrift für eine Mindestgröße. Die Untergrenze wird ausschließlich durch die Wirtschaftlichkeit bestimmt, also durch das Verhältnis von Investitionskosten zu Stromersparnis und Einnahmen.
Lohnt sich ein Stromspeicher bei einer kleinen Anlage?
In den meisten Fällen nicht. Ein Stromspeicher erhöht die Investitionskosten erheblich, was die Amortisationszeit einer ohnehin schon kleinen Anlage stark verlängern würde. Es ist in der Regel wirtschaftlicher, den Eigenverbrauch durch cleveres Timing zu steigern, als in einen Speicher zu investieren.
Was ist, wenn mein Dach nur Platz für 5 oder 6 Module bietet?
Eine solche Anlage hätte eine Leistung von etwa 2 bis 2,5 kWp. Dies ist ein Grenzfall, der eine sehr genaue Kalkulation erfordert. Die Rentabilität hängt stark von den individuellen Angeboten der Installateure und Ihrem Verbrauchsprofil ab. Nutzen Sie am besten einen [INTERNAL LINK 4: /photovoltaik-rechner „Photovoltaik Rechner“], um eine erste Einschätzung für Ihre Situation zu erhalten.
Kann ich eine kleine Anlage später einfach erweitern?
Eine Erweiterung ist technisch möglich, aber oft unverhältnismäßig teuer. Häufig wird ein neuer, größerer Wechselrichter benötigt, und es fallen erneut Installations- und Elektrikerkosten an. Viele Kunden entscheiden sich daher dafür, die verfügbare Dachfläche von Anfang an optimal auszunutzen, um für einen zukünftig höheren Strombedarf gerüstet zu sein.
Fazit: Klein, aber oho – die richtige Größe für Ihren Bedarf
Eine Photovoltaikanlage muss nicht riesig sein, um sich zu lohnen. Für Eigenheimbesitzer mit geringem bis moderatem Verbrauch beginnt die Wirtschaftlichkeit oft bei einer Anlagengröße von 3 bis 4 kWp, da hier die hohen Fixkosten durch eine ausreichende Stromproduktion ausgeglichen werden.
Für alle, die unter dieser Schwelle liegen, in einer Mietwohnung leben oder eine unkomplizierte und schnell rentable Lösung suchen, ist ein Balkonkraftwerk die ideale Wahl. Es deckt die Grundlast, senkt die Stromrechnung spürbar und leistet einen wertvollen Beitrag zur Energiewende.



