Ihre Photovoltaikanlage arbeitet meist unbemerkt auf dem Dach und versorgt Sie zuverlässig mit sauberem Strom. Doch gerade diese Zuverlässigkeit lässt oft vergessen, dass es sich um ein elektrisches Kraftwerk handelt, das wie jede technische Installation Aufmerksamkeit erfordert.
Zu den größten, aber am leichtesten übersehenen Risiken gehören lockere Steckverbindungen und Kabel – eine tickende Zeitbombe, die im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Anzeichen für dieses Problem erkennen, warum es so gefährlich ist und wie Sie mit einfachen Sichtprüfungen die Sicherheit Ihrer Anlage erheblich erhöhen können.
Warum eine lockere Verbindung so gefährlich ist
Um die Gefahr zu verstehen, ist kein technisches Studium nötig. Das Prinzip ist einfach: Fließt Strom durch eine Verbindung, die nicht hundertprozentig fest ist, erhöht sich an dieser Stelle der elektrische Widerstand. Dieser Widerstand wirkt wie eine Bremse für den Strom und wandelt elektrische Energie in Wärme um. Je lockerer die Verbindung, desto höher der Widerstand und desto größer die Hitzeentwicklung.
Dieser Effekt kann zu zwei kritischen Szenarien führen:
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Schmorbrand: Mit der Zeit kann die konstante Hitze die Kunststoffisolierung der Stecker und Kabel zum Schmelzen bringen. Es entstehen Schmorspuren, und das Material kann sich schließlich entzünden.
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Lichtbogen: Im Extremfall kann der Strom an der lockeren Stelle die Luft „überspringen“. Dabei entsteht ein sogenannter Lichtbogen – ein extrem heißes Plasma, das Temperaturen von mehreren tausend Grad Celsius erreichen kann. Ein solcher Lichtbogen entzündet umliegende Materialien sofort und ist eine der häufigsten Ursachen für Brände bei PV-Anlagen.
Studien des TÜV Rheinland zeigen, dass ein erheblicher Teil der Mängel an PV-Anlagen auf Fehler bei der Installation zurückzuführen ist, wobei fehlerhafte Steckverbindungen eine Hauptrolle spielen.

Die häufigsten Ursachen für lockere Verbindungen
Die Probleme entstehen selten über Nacht. Meist sind sie das schleichende Ergebnis von Faktoren, die über Monate oder Jahre hinweg wirken.
Fehler bei der Installation
Dies ist die bei weitem häufigste Ursache. Wenn die sogenannten MC4-Stecker, die die einzelnen Solarmodule verbinden, nicht fachgerecht mit Spezialwerkzeug (einer Crimpzange) auf das Kabel gepresst werden, ist die Verbindung von Anfang an nicht optimal. Auch die Verwendung von Steckern verschiedener Hersteller, die nicht zu 100 % kompatibel sind, kann zu Wackelkontakten führen. Um solche Fehlerquellen von vornherein auszuschließen, ist es entscheidend zu verstehen, [INTERNER LINK: text=“was bei der Installation einer PV-Anlage zu beachten ist“ url=“/photovoltaik-installation/“].

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Ihre Anlage ist ständig der Witterung ausgesetzt. Tägliche und jahreszeitliche Temperaturschwankungen lassen Materialien arbeiten – sie dehnen sich bei Hitze aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Diese ständige Bewegung kann über Jahre hinweg selbst gut installierte Verbindungen minimal lockern. Auch starker Wind, der an den Kabeln rüttelt, oder das Gewicht von Schnee können die Steckverbindungen mechanisch belasten.
Ein typisches Alltagsszenario
Stellen Sie sich ein Kabel vor, das mit etwas zu viel Spannung zwischen zwei Modulen verlegt wurde. Über den Sommer dehnt es sich aus, im Winter zieht es sich zusammen. Diese Zugbelastung beansprucht die Stecker permanent. Nach einigen Jahren kann dies ausreichen, um den Kontakt im Inneren des Steckers minimal zu verschlechtern – und schon ist die Grundlage für ein späteres Problem gelegt.
Anzeichen erkennen: So führen Sie eine sichere Sichtprüfung durch
Als Anlagenbetreiber können und sollten Sie regelmäßig eine einfache Sichtprüfung vornehmen. Sie ersetzen damit keinen Fachmann, können aber frühzeitig auf Probleme aufmerksam werden.
Wichtiger Sicherheitshinweis: Führen Sie Arbeiten an der Anlage, insbesondere das Berühren von Kabeln und Steckern, niemals bei laufendem Betrieb durch. Schalten Sie die Anlage vorschriftsmäßig ab (DC-Freischalter am Wechselrichter und die entsprechenden Sicherungen im Zählerschrank). Betreten Sie Ihr Dach nur, wenn es sicher ist und Sie über entsprechende Sicherungsmaßnahmen verfügen.
Ihre Checkliste für die Sichtprüfung:
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Suchen Sie nach Verfärbungen: Achten Sie auf bräunliche oder schwarze Spuren an den Steckern und an den Anschlussdosen auf der Rückseite der Module. Solche Schmorspuren sind ein eindeutiges Alarmzeichen.
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Prüfen Sie den festen Sitz: Sehen Sie nach, ob alle Stecker vollständig eingerastet sind. Sie sollten bündig und ohne Spalt ineinanderstecken. Ziehen oder wackeln Sie nicht mit Gewalt daran, ein visueller Check genügt meist.
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Kontrollieren Sie die Kabelführung: Hängen Kabel lose herunter und bewegen sich stark im Wind? Scheuern sie an Dachziegeln oder der Unterkonstruktion? Eine durchgescheuerte Isolierung ist ebenso gefährlich wie eine lockere Verbindung.
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Achten Sie auf Geräusche: In seltenen Fällen kann man bei hoher Sonneneinstrahlung ein leises Knistern oder Summen an einer fehlerhaften Stelle hören.
Erfahrungsgemäß reicht eine solche Sichtprüfung ein- bis zweimal im Jahr aus, idealerweise im Frühling nach dem Winter, um die häufigsten Probleme frühzeitig zu entdecken.
Was tun, wenn Sie ein Problem vermuten?
Wenn Sie Schmorspuren, verfärbte Stecker oder lose hängende Kabel entdecken: Versuchen Sie niemals, das Problem selbst zu beheben!
Das Hantieren an den Gleichstrom-Kabeln (DC) einer PV-Anlage ist für Laien extrem gefährlich. Kontaktieren Sie umgehend einen qualifizierten Solarteur oder Elektrofachbetrieb. Ein solcher Fachbetrieb verfügt über die nötigen Messgeräte zur exakten Fehlerlokalisierung und das Spezialwerkzeug, um Verbindungen sicher zu erneuern. Profis nutzen oft auch Wärmebildkameras, um „Hotspots“ – also übermäßig heiße Stellen – zu identifizieren, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.

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Der beste Schutz vor Problemen ist die Vorbeugung. Dabei kommt es auf zwei Punkte an:
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Qualifizierte Installation: Sparen Sie nicht am falschen Ende. Ein zertifizierter Fachbetrieb verwendet hochwertige Komponenten und das richtige Werkzeug. Dies ist die wichtigste Grundlage für einen jahrzehntelang sicheren Betrieb.
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Regelmäßige Wartung: Neben Ihrer eigenen Sichtprüfung ist eine professionelle Inspektion alle paar Jahre sinnvoll. Der Schlüssel zu dauerhafter Sicherheit ist jedoch eine regelmäßige und [INTERNER LINK: text=“richtige Wartung und Reinigung Ihrer PV-Anlage“ url=“/photovoltaik-wartung-reinigung/“] durch Sie selbst oder einen Dienstleister. Laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme lassen sich durch regelmäßige Inspektionen über die Hälfte potenzieller Brandrisiken frühzeitig erkennen und beheben.
Sonderfall Balkonkraftwerk: Worauf Mieter achten sollten
Die gleichen physikalischen Prinzipien gelten auch für kleine Steckersolargeräte. Der Vorteil: Die Komponenten sind meist leichter zugänglich. Prüfen Sie regelmäßig, ob der Stecker, der vom Wechselrichter zur Steckdose führt, fest sitzt und keine Verfärbungen aufweist. Achten Sie auch hier darauf, dass die Kabel zum Modul nicht geknickt oder eingeklemmt sind. Da Balkonkraftwerke direkt mit dem Hausnetz verbunden sind, ist es besonders wichtig, dass Sie Ihr [INTERNER LINK: text=“Balkonkraftwerk anmelden“ url=“/balkonkraftwerk-anmelden/“] damit auch der Netzbetreiber über Ihre kleine Anlage informiert ist.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie oft sollte ich meine Anlage prüfen?
Eine eigene Sichtprüfung, wie oben beschrieben, empfiehlt sich ein- bis zweimal pro Jahr. Eine professionelle Wartung durch einen Fachbetrieb ist je nach Anlagengröße und Standortbedingungen alle 2 bis 4 Jahre eine gute Faustregel.
Kann ich eine lockere Verbindung selbst festziehen?
Nein, auf keinen Fall. Auf den DC-Leitungen einer PV-Anlage liegen auch bei abgeschaltetem Wechselrichter hohe und potenziell lebensgefährliche Spannungen, solange die Sonne scheint. Überlassen Sie dies immer einem qualifizierten Fachmann.
Sind bestimmte Stecker anfälliger als andere?
Ja, die Qualität der Komponenten spielt eine große Rolle. Markenstecker (z. B. von Stäubli, ehemals MC) sind für ihre Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Bei Photovoltaik.info achten wir darauf, in unseren Sets nur Komponenten zu verwenden, die höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen.
Deckt meine Versicherung einen Brandschaden durch eine PV-Anlage?
In der Regel ist die PV-Anlage über die Wohngebäudeversicherung mitversichert. Allerdings nur, wenn sie dort auch gemeldet wurde. Prüfen Sie Ihre Police und informieren Sie Ihre Versicherung über die Installation. Bei grober Fahrlässigkeit (z. B. wissentlich fehlerhafte Installation) kann der Versicherungsschutz gefährdet sein.
Die Sicherheit Ihrer Photovoltaikanlage hängt maßgeblich von Details ab, die man leicht übersieht. Lockere Verbindungen sind eine unsichtbare Gefahr, die sich aber durch Aufmerksamkeit und regelmäßige Kontrolle beherrschen lässt. Ein kurzer Blick auf Ihre Anlage im Frühjahr kann entscheidend dazu beitragen, dass Sie Ihren Solarstrom über Jahrzehnte sicher und sorgenfrei genießen können.
Sie möchten Ihre Anlage mit hochwertigen und sicheren Komponenten erweitern? Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie Komplettsets und Einzelteile, die auf typische Anlagengrößen und hohe Sicherheitsstandards abgestimmt sind.



