Kosten für den Netzanschluss: Womit Sie für Elektriker und Zählertausch rechnen müssen
Die Photovoltaik-Anlage ist auf dem Dach montiert, die Solarmodule glänzen in der Sonne – ein großer Meilenstein ist geschafft. Doch bevor Sie Ihren eigenen Solarstrom nutzen und ins Netz einspeisen können, steht noch ein entscheidender Schritt an: der fachgerechte Netzanschluss.
Vielen angehenden Anlagenbetreibern ist dabei nicht bewusst, dass dieser letzte Schritt mit separaten Kosten verbunden ist. Dieser Beitrag schlüsselt für Sie auf, welche Ausgaben für Elektriker, Zählertausch und eventuelle Umbauten anfallen und wie Sie unvorhergesehene Kosten vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Die Rolle des Elektrikers und Netzbetreibers: Wer macht was?
Um die Kosten zu verstehen, ist es wichtig, die Aufgaben der beiden Hauptakteure zu kennen: Ihr Elektriker und der lokale Netzbetreiber.
Der Elektriker ist Ihr direkter Partner und für die gesamte Installation auf der Wechselstromseite (AC-Seite) zuständig. Seine wichtigste Aufgabe ist es, die Verbindung zwischen Ihrem Hausnetz und der Photovoltaik-Anlage herzustellen. Entscheidend dabei ist, dass er bei Ihrem lokalen Netzbetreiber eingetragen sein muss – nur dann darf er die Anlage offiziell anmelden und in Betrieb nehmen.
Der Netzbetreiber ist für das öffentliche Stromnetz verantwortlich. Er prüft den Antrag Ihres Elektrikers auf Netzverträglichkeit und erteilt die Genehmigung für den Anschluss. Nach der Installation beauftragt er den Austausch Ihres alten Stromzählers gegen einen modernen Zweirichtungszähler.
Der Prozess läuft in der Regel so ab: Ihr Elektriker reicht den Antrag ein, der Netzbetreiber prüft und genehmigt ihn. Anschließend wird die Installation abgeschlossen. Sobald der Elektriker die Fertigstellung meldet, veranlasst der Netzbetreiber den Zählertausch.
Kostenpunkt 1: Die Arbeit des Elektrikers
Die Leistungen des Elektrikers für den Netzanschluss sind ein zentraler Kostenfaktor. Sie umfassen dabei weit mehr als nur das Anklemmen einiger Kabel. Typischerweise fallen hierfür Kosten zwischen 500 € und 1.500 € an.
Dieser Betrag deckt folgende Arbeiten ab:
- AC-seitige Installation: Der Elektriker verbindet den Wechselrichter mit Ihrem Zählerschrank und sorgt für die fachgerechte Absicherung der neuen Stromkreise.
- Anmeldung beim Netzbetreiber: Er füllt die notwendigen Formulare für den Netzanschluss aus und übernimmt die gesamte Kommunikation mit dem Netzbetreiber, was Ihnen bürokratischen Aufwand erspart.
- Inbetriebnahmeprotokoll: Nach der Installation erstellt er das gesetzlich vorgeschriebene Protokoll, welches die einwandfreie Funktion und Sicherheit der Anlage bestätigt.
Praxisbeispiel: Bei einem typischen Einfamilienhaus mit einer 8-kWp-Anlage und einem modernen Zählerschrank liegen die Kosten für den Elektriker meist im unteren Bereich dieser Spanne. Sind jedoch zusätzliche Arbeiten wie die Integration eines Stromspeichers oder einer Wallbox erforderlich, steigen der Aufwand und somit auch der Preis. Wenn Sie Angebote für die Installation Ihrer Photovoltaik-Anlage einholen, sollten diese Posten klar ausgewiesen sein.
Solarkabel
Kostenpunkt 2: Der Zählertausch durch den Netzbetreiber
Damit eingespeister und bezogener Strom korrekt erfasst werden, muss Ihr alter Stromzähler einem Zweirichtungszähler weichen. Diesen Tausch übernimmt direkt der Netzbetreiber oder ein von ihm beauftragter Dienstleister.
Die gute Nachricht: In vielen Fällen ist der Zählertausch für den Anlagenbetreiber kostenlos. Einige Netzbetreiber erheben jedoch eine Pauschale, die in der Regel zwischen 50 € und 100 € liegt. Die genauen Konditionen sind in den Anschlussbedingungen Ihres lokalen Netzbetreibers festgelegt. Sobald Ihr Elektriker die Fertigstellung gemeldet hat, wird sich der Netzbetreiber mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen Termin zu vereinbaren.
Der häufigste unvorhergesehene Kostenfaktor: Der Zählerschrank
Hier lauert für viele Hausbesitzer die größte finanzielle Überraschung. Entspricht der vorhandene Zählerschrank nicht den aktuellen technischen Anschlussregeln (VDE-AR-N 4100), muss er vor dem Anschluss der PV-Anlage erneuert werden. Das ist keine Schikane, sondern dient der Sicherheit und Stabilität des Stromnetzes.
Ein Austausch wird notwendig, wenn zum Beispiel:
- kein separater Platz für den Überspannungsschutz vorhanden ist.
- der Schrank zu klein ist, um die zusätzlichen Komponenten aufzunehmen.
- ein sogenannter SLS-Schalter (selektiver Hauptleitungsschutzschalter) fehlt.
Die Kosten für einen neuen Zählerschrank sind erheblich und können 2.000 € bis über 4.000 € betragen.
Erfahrungsgemäß entspricht der Zählerschrank vor allem in Gebäuden, die vor dem Jahr 2000 erbaut wurden, oft nicht mehr den heutigen Normen. Ein seriöser Elektriker wird dies bei der ersten Begehung prüfen und Sie transparent auf die Notwendigkeit sowie die Kosten eines Austauschs hinweisen. Weitere Details zu den Anforderungen an einen modernen Zählerschrank für die Photovoltaik-Anlage haben wir für Sie in einem eigenen Ratgeber zusammengefasst.
Zusammenfassung: Die Gesamtkosten für den Netzanschluss im Überblick
Hier sind die typischen Kosten für zwei gängige Szenarien im Überblick:
Standardfall (moderner Zählerschrank vorhanden):
- Arbeiten des Elektrikers: 500 € – 1.500 €
- Zählertausch: 0 € – 100 €
- Gesamtkosten: ca. 500 € – 1.600 €
Sonderfall (neuer Zählerschrank erforderlich):
- Arbeiten des Elektrikers: 500 € – 1.500 €
- Zählertausch: 0 € – 100 €
- Neuer Zählerschrank: 2.000 € – 4.000 €+
- Gesamtkosten: ca. 2.500 € – 5.600 €+
FAQ – Häufige Fragen zum Netzanschluss
12000 Watt Solar Kit inkl. 10 kWh Batterie Growatt – Nostromfähig
28 Stück Trina Vertex Doppelglas Halbzellen Solarmodule (Bifazial) mit 440 Watt Leistung inkl. 25 Jahre Produkt- sowie 30 Jahre Leistungsgarantie. Abmessung 1762 x 1134 x 30mm pro Solarmodul
1 Stück Growatt SPH 10000TL3-BH-UP Hybridwechselrichter dreiphasig mit 10 Jahren Produktgarantie,2 MPP Tracker, Notstromausgang
1 Stück Growatt Shine Wifi Stick für kostenloses Online Monitoring u. Überwachung
1 Stück Growatt TPM Smart Meter 3-phasig
4 Stück Growatt Batterie ARK 2.5 H-A1
1 Stück Growatt Batteriegestell für Bodenaufstellellung
1 Stück Growatt BMS HVC 60050-A1 Batteriemanagment Einheit
1 Stück Growatt Batterieanschluss und Kommunikationskabel
Kann ich den Elektriker frei wählen?
Ja, Sie können jeden Elektrofachbetrieb beauftragen. Einzige Bedingung: Der Betrieb muss im Installateurverzeichnis Ihres lokalen Netzbetreibers gelistet sein. Fragen Sie am besten direkt bei einem potenziellen Partner nach, ob diese Voraussetzung erfüllt ist.
Wie lange dauert der Prozess vom Antrag bis zum Zählertausch?
Die Dauer hängt stark von der Auslastung des Netzbetreibers ab. Allein die Genehmigung nach Einreichung der Unterlagen kann zwei bis acht Wochen dauern. Nach der Fertigstellungsmeldung vergehen oft nochmals einige Wochen bis zum Zählertausch. Eine frühzeitige Anmeldung ist daher ratsam.
Muss ich beim Zählertausch anwesend sein?
Ja, in der Regel ist Ihre Anwesenheit erforderlich, da der Techniker des Netzbetreibers Zugang zum Zählerschrank benötigt, der sich meist im Gebäude befindet.
Gibt es Förderungen für den Netzanschluss?
Die Kosten für den Netzanschluss selbst sind üblicherweise nicht direkt förderfähig. Allerdings lassen sich die Gesamtkosten Ihrer Photovoltaik-Anlage durch verschiedene Programme bezuschussen. Einen guten Überblick über bundesweite und regionale Programme finden Sie unter Photovoltaik Förderung.
Eine transparente Planung schützt vor bösen Überraschungen bei den Kosten. Die Ausgaben für den Netzanschluss sind ein notwendiger Teil des Gesamtprojekts und sollten von Anfang an im Budget berücksichtigt werden.
Auf Photovoltaik.info finden Sie umfassende Ratgeber, die Sie bei jedem Schritt auf dem Weg zu Ihrer eigenen Solaranlage begleiten. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie außerdem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind und Ihnen eine klare Kostengrundlage bieten.