Städtische Förderprogramme für Balkonkraftwerke: So erhalten Mieter und Wohnungseigentümer einen Zuschuss

Viele Menschen glauben, die Energiewende fände nur auf großen Dächern und in riesigen Solarparks statt. Doch ein wesentlicher Teil dieser Veränderung passiert im Kleinen: direkt an Balkonen und Fassaden von Miet- und Eigentumswohnungen. Immer mehr Städte und Kommunen erkennen dieses Potenzial und unterstützen die Anschaffung von Mini-Solaranlagen, auch Balkonkraftwerke genannt, mit direkten finanziellen Zuschüssen. Für Sie als Mieter oder Wohnungseigentümer ist das die Chance, die Amortisationszeit Ihrer Anlage deutlich zu verkürzen und noch schneller von selbst erzeugtem Strom zu profitieren.
Warum fördern Städte und Gemeinden Balkonkraftwerke?
Die Motivation der Kommunen ist vielschichtig. In erster Linie helfen die kleinen Solaranlagen dabei, die lokalen Klimaschutzziele zu erreichen. Jede selbst erzeugte Kilowattstunde Solarstrom reduziert den Bedarf an Energie aus fossilen Brennstoffen und entlastet die Umwelt.
Die Städte verfolgen damit aber auch weitere strategische Ziele:
- Bürgerbeteiligung: Förderprogramme machen die Energiewende für jeden greifbar. Sie ermöglichen auch Menschen ohne Eigenheim, aktiv teilzunehmen und ein Bewusstsein für den eigenen Energieverbrauch zu entwickeln.
- Netzstabilität: Balkonkraftwerke erzeugen Strom genau dort, wo er verbraucht wird. Das reduziert die Last auf den lokalen Stromnetzen, insbesondere während der Mittagsspitzen, wenn der Energiebedarf und die Sonneneinstrahlung am höchsten sind.
- Soziale Komponente: Einige Programme beinhalten einen sozialen Bonus, um auch Haushalten mit geringerem Einkommen den Einstieg in die Solarenergie zu erleichtern.
Auch verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen, insbesondere durch das „Solarpaket 1“, haben die Nutzung von Balkonkraftwerken vereinfacht. Die Anhebung der erlaubten Einspeiseleistung auf 800 Watt und ein unkompliziertes Anmeldeverfahren haben für viele Interessierte die letzten Hürden beseitigt.
Typische Förderprogramme im Überblick: Welche Städte machen mit?
Die Förderlandschaft in Deutschland ist sehr dynamisch und dezentral organisiert. Es gibt kein bundesweites Zuschussprogramm; stattdessen hat jede Stadt ihre eigenen Regeln. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die meisten Programme an ähnlichen Modellen orientieren.
Hier sind einige Beispiele für städtische Förderungen (Stand Anfang 2024). Bitte beachten Sie, dass die Fördertöpfe oft begrenzt sind und sich die Konditionen ändern können. Eine Prüfung auf der Webseite Ihrer Stadt ist daher immer der erste Schritt.
- Berlin: Bis zu 500 € pro Anlage. Besondere Bedingungen: Antragsstellung muss vor dem Kauf erfolgen.
- Köln: Bis zu 200 € pro Anlage. Besondere Bedingungen: Förderung deckt maximal 50 % der Anschaffungskosten ab.
- München: Bis zu 50 % der Investitionskosten, max. 500 €. Besondere Bedingungen: Fokus auf Anlagen, die an der Fassade montiert werden.
- Freiburg: Pauschal 200 € pro Anlage. Besondere Bedingungen: Förderprogramm ist sehr beliebt und der Fördertopf oft schnell ausgeschöpft.
- Stuttgart: 100 € Basisförderung + Bonus für einkommensschwache Haushalte. Besondere Bedingungen: Der sogenannte „Bonus für die Solar-Teilhabe“ soll soziale Gerechtigkeit fördern.
- Düsseldorf: Bis zu 50 % der Kosten, maximal 400 €. Besondere Bedingungen: Programm richtet sich explizit an Mieter und Wohnungseigentümergemeinschaften.
Ein typisches Szenario: Ein Mieter in Köln interessiert sich für ein Balkonkraftwerk-Set, das 600 € kostet. Er stellt bei der Stadt einen Antrag und erhält eine Zusage für eine Förderung von 200 €. Seine tatsächlichen Investitionskosten sinken damit auf nur noch 400 €. Bei einer jährlichen Stromkostenersparnis von rund 150 € amortisiert sich die Anlage damit in weniger als drei Jahren.
Der Weg zum Zuschuss: So beantragen Sie die Förderung in 5 Schritten
Obwohl die Details variieren, ist der Antragsprozess in den meisten Städten ähnlich und bewusst einfach gehalten. In der Regel können Sie ihn daher ohne externe Hilfe bewältigen.
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Ab 2.099,00 €Schritt 1: Lokales Förderprogramm prüfen
Informieren Sie sich auf der offiziellen Webseite Ihrer Stadtverwaltung (Stichworte: „Förderung Balkonkraftwerk“, „Klimaschutz“, „Zuschuss Solaranlage“), ob ein Programm existiert und ob die Fördermittel noch verfügbar sind. Lesen Sie die Förderrichtlinien genau durch.
Schritt 2: Angebot einholen
Viele Kommunen verlangen die Einreichung eines Angebots zusammen mit dem Antrag. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie Komplettsets, die sich als Grundlage für ein solches Angebot eignen.
Schritt 3: Antrag stellen (vor dem Kauf!)
Der wichtigste Punkt: Stellen Sie den Förderantrag, bevor Sie das Balkonkraftwerk kaufen. Ein nachträglicher Antrag wird in der Regel abgelehnt. Die Antragsstellung erfolgt meist über ein einfaches Online-Portal der Stadt.
Schritt 4: Bewilligungsbescheid abwarten
Kaufen und installieren Sie die Anlage erst, nachdem Sie die schriftliche Zusage (den Bewilligungsbescheid) von der Stadt erhalten haben.
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9.999,00 €Schritt 5: Kauf, Installation und Nachweis
Nach Erhalt der Zusage können Sie Ihr Balkonkraftwerk kaufen und installieren. Anschließend reichen Sie die Rechnung und oft auch ein Foto der installierten Anlage bei der zuständigen Stelle ein, um den Zuschuss ausgezahlt zu bekommen.
Häufige Fragen zur Förderung von Balkonkraftwerken (FAQ)
Kann ich die Förderung auch als Wohnungseigentümer beantragen?
Ja, in den allermeisten Fällen sind sowohl Mieter als auch Eigentümer von Wohnungen antragsberechtigt. Bei Eigentümergemeinschaften (WEG) ist es ratsam, vorab die Zustimmung der Gemeinschaft einzuholen, insbesondere bei baulichen Veränderungen an der Fassade.
Gibt es eine bundesweite Förderung für Balkonkraftwerke?
Aktuell gibt es keine direkten Kaufzuschüsse vom Bund. Allerdings profitieren Sie bundesweit vom Wegfall der Mehrwertsteuer (0 % MwSt.) auf Photovoltaik-Komponenten, was den Kaufpreis bereits erheblich senkt.
Was mache ich, wenn das Förderprogramm meiner Stadt bereits ausgeschöpft ist?
Da die Programme sehr populär sind, sind die Mittel oft schnell vergeben. Es lohnt sich, die Webseite der Stadt im Auge zu behalten, da viele Programme im nächsten Haushaltsjahr neu aufgelegt werden. Manchmal werden auch Wartelisten geführt.
Muss ich meine Anlage auch bei einer Förderung anmelden?
Ja, die Anmeldung ist unabhängig von der Förderung. Der Prozess wurde jedoch stark vereinfacht: Sie müssen Ihr Balkonkraftwerk anmelden, indem Sie es im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eintragen. Die frühere Anmeldung beim Netzbetreiber ist für neue Anlagen nicht mehr zwingend erforderlich.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk auch ohne städtischen Zuschuss?
Definitiv. Durch die weggefallene Mehrwertsteuer und die gestiegenen Strompreise amortisieren sich die Anlagen oft schon nach vier bis sechs Jahren. Eine Förderung verkürzt diesen Zeitraum zusätzlich und macht die Investition noch attraktiver. Für alle, die ihren Eigenverbrauch weiter erhöhen möchten, kann sich auch ein Balkonkraftwerk mit Speicher lohnen.
Was passiert, wenn ich umziehe?
Ein großer Vorteil von Balkonkraftwerken ist ihre Mobilität. Die meisten Systeme können bei einem Umzug einfach demontiert und in der neuen Wohnung wieder installiert werden. Die erhaltene Förderung müssen Sie in der Regel nicht zurückzahlen.
Die zahlreichen Förderprogramme unterstreichen die wachsende Bedeutung von Balkonkraftwerken für die dezentrale Energiewende. Ein kurzer Blick auf die Webseite Ihrer Stadt kann sich finanziell lohnen und Ihnen den Einstieg in die eigene Stromerzeugung erleichtern.
Sie möchten Ihre individuelle Situation besser einschätzen oder suchen noch nach den passenden Komponenten? Auf Photovoltaik.info finden Sie dazu praxisnahe Informationen und Hilfestellungen.



