Fördermittel für das Repowering: Kommunale Zuschüsse für den Austausch alter PV-Anlagen

Viele Photovoltaikanlagen der ersten Generation sind seit über 20 Jahren zuverlässig im Einsatz. Doch die Technik hat sich rasant weiterentwickelt und die Leistung alter Module lässt altersbedingt nach. Wenn Sie eine solche Anlage besitzen, stehen Sie vielleicht vor der Frage: Lohnt sich eine Reparatur oder ist ein kompletter Austausch – ein sogenanntes Repowering – die bessere Wahl? Die Antwort lautet oft: Repowering. Denn was nur wenige wissen: Einige Städte und Kommunen unterstützen den Tausch veralteter Technik mit attraktiven Zuschüssen.
Was bedeutet Repowering bei Photovoltaikanlagen?
Unter Repowering versteht man den Austausch alter, leistungsschwacher Komponenten einer Photovoltaikanlage durch neue, effizientere Bauteile. In den meisten Fällen werden die Solarmodule ersetzt, da hier die größten technologischen Fortschritte erzielt wurden. Oft kann die bestehende Unterkonstruktion auf dem Dach weiterverwendet werden, was Kosten und Aufwand reduziert.
Das Ziel ist einfach: Auf der gleichen, bereits genutzten Fläche deutlich mehr sauberen Strom zu erzeugen und die Anlage für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen.
Warum Repowering jetzt eine Überlegung wert ist
Der Austausch einer funktionierenden Anlage mag zunächst widersinnig klingen. Doch es gibt handfeste wirtschaftliche und technische Gründe, die für eine Modernisierung sprechen – insbesondere bei Anlagen, die zwischen 2000 und 2005 installiert wurden.
Deutlich mehr Leistung auf gleicher Fläche
Die Effizienz von Solarmodulen hat sich in den letzten 20 Jahren enorm verbessert. Moderne Module erzeugen bei gleicher Größe zwischen 50 % und 70 % mehr Strom als ihre Vorgänger aus der Jahrtausendwende.
Ein typisches Praxisbeispiel verdeutlicht das Potenzial: Eine Dachanlage aus dem Jahr 2003 mit einer Nennleistung von 5 Kilowattpeak (kWp) lässt sich heute auf derselben Fläche durch eine neue Anlage mit 8 oder sogar 9 kWp ersetzen. So steigern Sie Ihren Ertrag erheblich, ohne zusätzlichen Platz zu beanspruchen.
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Ein höherer Stromertrag macht den Eigenverbrauch noch attraktiver. Mit dem zusätzlichen Strom können Sie beispielsweise ein Elektroauto laden oder eine Wärmepumpe betreiben und so Ihre Abhängigkeit von steigenden Strompreisen weiter reduzieren. Für viele Besitzer älterer Anlagen sind genau diese neuen Nutzungsmöglichkeiten der ausschlaggebende Grund für eine Modernisierung.
Die Kosten für ein Repowering liegen je nach Umfang und Komponentenauswahl typischerweise zwischen 800 und 1.200 Euro pro installiertem Kilowattpeak. Angesichts der potenziell verdoppelten Lebensdauer und des massiv gesteigerten Ertrags amortisiert sich die Investition oft schon nach wenigen Jahren.
Das Dilemma mit der alten EEG-Vergütung – und die Lösung
Besitzer von Altanlagen profitieren oft noch von einer sehr hohen Einspeisevergütung von bis zu 57,4 Cent pro Kilowattstunde. Eine der größten Sorgen ist daher, diesen lukrativen Vertrag durch den Austausch der Module zu verlieren.
Hier hat der Gesetzgeber eine vorteilhafte Regelung geschaffen: Laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) bleibt die ursprüngliche, hohe EEG-Vergütung für die bisherige installierte Leistung bestehen. Nur die neu hinzugekommene Mehrleistung wird nach den aktuellen, niedrigeren Sätzen vergütet. Sie kombinieren also die Vorteile aus beiden Welten: die hohe Vergütung für den ursprünglichen Anlagenteil und den hohen Eigenverbrauch durch die neue Mehrleistung.
Selten, aber wertvoll: Kommunale Förderprogramme für das Repowering
Während es kaum bundesweite Förderungen für das Repowering gibt, haben einige vorausschauende Städte und Gemeinden eigene Programme aufgelegt. Ihr Ziel ist es, die lokale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu maximieren, ohne neue Flächen versiegeln zu müssen. Diese Programme sind oft zeitlich begrenzt und an bestimmte Bedingungen geknüpft, bieten aber einen wertvollen finanziellen Anreiz.
Beispiele aus der Praxis: Welche Städte gehen voran?
Die Förderlandschaft ist lokal sehr unterschiedlich, doch einige Städte dienen als positive Beispiele:
- Düsseldorf: Die Stadt fördert den Austausch von PV-Modulen auf bestehenden Anlagen mit einem Zuschuss pro ersetztem Modul.
- Erlangen: Hier gibt es ein Förderprogramm, das die Erneuerung von Altanlagen unterstützt, um das Solarpotenzial der Stadt besser auszuschöpfen.
- Regensburg: Auch Regensburg bietet finanzielle Anreize, wenn veraltete PV-Anlagen durch leistungsstärkere Systeme ersetzt werden.
- München: Im Rahmen des Förderprogramms Klimaneutrale Gebäude (FKG) wird auch das Repowering von PV-Anlagen bezuschusst.
Wichtiger Hinweis: Diese Programme und ihre Bedingungen können sich ändern. Prüfen Sie daher immer die aktuellen Richtlinien direkt bei Ihrer Stadt oder Gemeinde.
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5.299,00 €So finden Sie die passende Förderung in Ihrer Gemeinde
Da es keine zentrale Datenbank für diese speziellen Förderungen gibt, ist etwas Recherchearbeit gefragt:
- Webseite Ihrer Stadt/Gemeinde: Suchen Sie auf der offiziellen Webseite Ihrer Kommune nach Begriffen wie „Förderprogramm Photovoltaik“, „Klimaschutz“ oder „Solarförderung“.
- Klimaschutzmanager kontaktieren: Viele Kommunen haben einen Ansprechpartner für Klimaschutz, der über lokale Fördermöglichkeiten informiert ist.
- Goldene Regel beachten: Stellen Sie den Förderantrag unbedingt, bevor Sie einen Auftrag an ein Installationsunternehmen vergeben. Eine nachträgliche Förderung ist in der Regel ausgeschlossen.
Eine Übersicht über allgemeine Fördermöglichkeiten bietet unser Beitrag zur Photovoltaik Förderung.
Schritt für Schritt zum geförderten Repowering
Wenn Sie eine Modernisierung Ihrer Anlage in Betracht ziehen, gehen Sie am besten systematisch vor:
- Bestandsaufnahme: Analysieren Sie die Leistung Ihrer aktuellen Anlage. Wie stark ist der Ertrag in den letzten Jahren gesunken? Gibt es defekte Module?
- Förder-Recherche: Klären Sie ab, ob Ihre Kommune ein passendes Förderprogramm anbietet und welche Bedingungen gelten.
- Angebote einholen: Lassen Sie sich von Fachbetrieben Angebote für das Repowering erstellen. Achten Sie darauf, dass die neuen Komponenten optimal auf Ihren Verbrauch abgestimmt sind – ein wesentlicher Schritt, wenn Sie eine PV-Anlage planen.
- Förderantrag stellen: Reichen Sie den Antrag mit den geforderten Unterlagen (meist das Angebot des Fachbetriebs) bei der zuständigen Stelle ein.
- Bewilligung abwarten: Beginnen Sie erst mit der Umsetzung, nachdem Sie einen positiven Förderbescheid erhalten haben.
- Installation und Inbetriebnahme: Nach der Installation muss die modernisierte Anlage dem Netzbetreiber und dem Marktstammdatenregister gemeldet werden.
Häufige Fragen zum Repowering (FAQ)
Was passiert mit den alten Modulen?
Solarmodule gelten als Elektroschrott und müssen fachgerecht recycelt werden. Der installierende Fachbetrieb ist gesetzlich verpflichtet, die alten Module zurückzunehmen und einem fachgerechten Recycling zuzuführen.
Muss ich den Netzbetreiber über das Repowering informieren?
Ja, jede wesentliche Änderung an einer netzgekoppelten Anlage, insbesondere eine Leistungserhöhung, ist dem zuständigen Netzbetreiber zu melden. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel der Installationsbetrieb für Sie.
Kann ich auch den Wechselrichter austauschen?
Ja, der Austausch des Wechselrichters ist oft ein sinnvoller Teil des Repowerings. Moderne Wechselrichter sind effizienter und besser auf neue Module und intelligente Steuerungssysteme (z. B. für Batteriespeicher) ausgelegt.
Lohnt sich Repowering auch ohne Förderung?
In vielen Fällen ja. Die deutliche Leistungssteigerung führt zu höheren Erträgen und einem größeren Eigenverbrauchsanteil, wodurch sich die Amortisationszeit erheblich verkürzt. Eine kommunale Förderung ist ein attraktiver Bonus, der die Entscheidung zusätzlich erleichtert.
Ein Repowering ist eine Investition in die Zukunft Ihrer Energieversorgung. Sie nutzen eine bereits vorhandene Fläche optimal aus und machen Ihre Anlage fit für die Anforderungen der nächsten 20 bis 30 Jahre. Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.



