Vorbereitende Elektroarbeiten für den AC-Anschluss: Was Sie als Laie sicher tun dürfen – und wo die Grenze zum Elektriker verläuft

Vorbereitende Elektroarbeiten für den AC-Anschluss: Was Sie als Laie sicher tun dürfen – und wo die Grenze zum Elektriker verläuft

Die Entscheidung für eine eigene Photovoltaikanlage ist gefallen, die Komponenten sind vielleicht schon auf dem Weg. Viele handwerklich geschickte Eigenheimbesitzer stellen sich nun die Frage, welche Teile der Installation sie selbst übernehmen können, um Kosten zu sparen, und wo zwingend ein Profi ranmuss. Gerade bei der Elektrik herrscht oft Unsicherheit. Mit einer klugen Vorbereitung können Sie den Prozess jedoch aktiv unterstützen und beschleunigen. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, welche Arbeiten Sie sicher in Eigenleistung erbringen können und wo die Zuständigkeit des zertifizierten Elektrikers beginnt.

Warum der AC-Anschluss die entscheidende Schnittstelle ist

Um die Aufgabenverteilung zu verstehen, ist es hilfreich, den Weg des Stroms in einer PV-Anlage zu kennen. Die Solarmodule auf dem Dach erzeugen Gleichstrom (DC), der so jedoch nicht in Ihrem Hausnetz verwendet werden kann. Deshalb wird er zum Herzstück der Anlage, dem Wechselrichter, geleitet.

Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in den für Ihr Haus nutzbaren Wechselstrom (AC) um. Von hier aus wird der Strom entweder direkt im Haus verbraucht, in einem Speicher zwischengelagert oder ins öffentliche Netz eingespeist. Der Punkt, an dem der Wechselrichter mit Ihrem Zählerschrank und somit dem Hausnetz verbunden wird, ist der sogenannte AC-Anschluss.

Genau hier liegt die kritische, gesetzlich streng regulierte Schnittstelle. Laut § 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) dürfen Arbeiten an elektrischen Anlagen, die an das öffentliche Netz angeschlossen sind, ausschließlich von einem im Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenen Fachbetrieb durchgeführt werden. Dies dient sowohl Ihrer Sicherheit und dem Schutz Ihrer Anlage als auch der Stabilität des Stromnetzes.

Sicher in Eigenleistung: Diese vorbereitenden Arbeiten sind erlaubt

Auch wenn der finale Anschluss dem Profi vorbehalten ist, können Sie ihm durch zahlreiche vorbereitende Tätigkeiten wertvolle Zeit – und sich selbst damit Kosten – sparen. Die Erfahrung zeigt, dass eine gute Vorbereitung die Installationszeit vor Ort um mehrere Stunden verkürzen kann.

Leerrohre verlegen und Kabelwege schaffen

Der aufwendigste Teil ist oft nicht das Anklemmen selbst, sondern das Vorbereiten der Kabelwege. Sie können die DC-Kabelkanäle oder Leerrohre vom Dach bis zum geplanten Standort des Wechselrichters (z. B. im Keller oder Hauswirtschaftsraum) und von dort weiter bis zum Zählerschrank verlegen.

Praxisbeispiel: Sie planen, den Wechselrichter im Dachboden zu montieren. Hierfür können Sie ein stabiles Kunststoff-Leerrohr (z. B. mit 40 mm Durchmesser für ausreichend Platz) von der Dacheinführung entlang der Sparren bis zum Montageort führen. Ein weiteres Leerrohr verlegen Sie von dort durch einen Deckendurchbruch bis in den Keller, in die Nähe des Zählerschranks. Der Elektriker muss später nur noch die Kabel hindurchziehen.

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Mauerdurchbrüche und Bohrungen vorbereiten

Auch die notwendigen Bohrungen, um Leerrohre oder Kabel durch Wände und Decken zu führen, können Sie nach sorgfältiger Planung selbst vornehmen.

Wichtig: Prüfen Sie vor jeder Bohrung mit einem Leitungssuchgerät, ob an der geplanten Stelle Strom- oder Wasserleitungen verlaufen. Dokumentieren Sie die Durchbrüche am besten mit Fotos für den Elektriker.

Montageort für den Wechselrichter vorbereiten

Der Wechselrichter benötigt einen stabilen, gut belüfteten und trockenen Platz. Sie können die entsprechende Wandfläche wie folgt vorbereiten:

  • Prüfen Sie den Untergrund. Sorgen Sie für eine feste, nicht brennbare Montagefläche. Eine Gipskartonwand können Sie beispielsweise mit einer zusätzlichen OSB-Platte verstärken.

  • Schaffen Sie ausreichend Platz. Halten Sie den Bereich um den Wechselrichter frei zugänglich und beachten Sie die vom Hersteller vorgegebenen seitlichen und oberen Abstände für die Belüftung.

  • Bringen Sie die Montageplatte an. Oft wird eine Montageplatte mitgeliefert, die Sie bereits an der Wand befestigen können. Das finale Einhängen und Anschließen des Geräts übernimmt dann der Fachmann.

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Arbeitsbereich freiräumen und sichern

Ein einfacher, aber wirkungsvoller Beitrag: Sorgen Sie für freien Zugang, indem Sie den Bereich vor dem Zählerschrank komplett freiräumen und einen sauberen, gut beleuchteten Arbeitsplatz schaffen. Das wirkt nicht nur professionell, sondern beugt auch Unfällen und Beschädigungen vor.

Die rote Linie: Wo die Arbeit des Elektrikers beginnt

Sobald ein Werkzeug eine stromführende Komponente berühren könnte, ist für Laien Schluss. Die folgenden Arbeiten sind ausnahmslos einer zertifizierten Elektrofachkraft vorbehalten.

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Der Anschluss an den Zählerschrank

Dies ist der heikelste Punkt: Das Öffnen des verplombten Bereichs im Zählerschrank und das Anklemmen der AC-Leitung ist für Laien strengstens verboten. Hier besteht nicht nur Lebensgefahr durch hohe Spannungen, sondern auch das Risiko, durch einen falschen Anschluss die Netzstabilität zu gefährden. Der Elektriker sorgt für die normgerechte Absicherung (etwa durch einen eigenen Sicherungsautomaten) gemäß der Anwendungsregel VDE-AR-N 4105.

Verkabelung des Wechselrichters (AC-seitig)

Auch das Anschließen des AC-Kabels am Wechselrichter selbst ist Aufgabe des Profis. Dieser stellt sicher, dass der Kabelquerschnitt zur Leistung der Anlage und zur Entfernung zum Zählerschrank passt, um Verluste und Überhitzung zu vermeiden.

Änderungen an der Hauselektrik

Jegliche Modifikationen an bestehenden Stromkreisen, das Setzen neuer Steckdosen für die Anlage oder die Installation eines Unterverteilers müssen ebenfalls vom Fachmann durchgeführt werden.

Abnahme und Inbetriebnahme

Nachdem alle Komponenten verbunden sind, führt der Elektriker eine Reihe von Messungen durch (z. B. eine Isolationsmessung) und erstellt ein Inbetriebnahmeprotokoll. Dieses Dokument ist für die Anmeldung beim Netzbetreiber sowie für Ihre Garantie- und Versicherungsansprüche unerlässlich. Ohne das offizielle Protokoll einer Fachkraft gilt Ihre Anlage als nicht ordnungsgemäß installiert.

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FAQ – Häufige Fragen zur Elektroinstallation bei PV-Anlagen

Muss ich für ein Balkonkraftwerk auch einen Elektriker rufen?
Für den Anschluss eines Balkonkraftwerks bis 800 Watt ist in der Regel kein Elektriker vorgeschrieben, sofern eine normgerechte Energiesteckdose (Wieland-Steckdose) verwendet wird. Viele Nutzer lassen die vorhandene Schuko-Steckdose aber aus Sicherheitsgründen von einem Fachmann prüfen und gegebenenfalls austauschen. Die Anmeldung ist im Vergleich zu großen Anlagen ebenfalls stark vereinfacht.

Was kostet der Elektriker für den AC-Anschluss?
Die Kosten für den reinen AC-Anschluss samt Inbetriebnahme durch einen Elektriker bewegen sich typischerweise zwischen 500 € und 1.500 €. Der Endpreis hängt stark vom Zustand Ihres Zählerschranks ab: Muss dieser modernisiert oder erweitert werden, können die Kosten deutlich höher ausfallen.

Kann mein Freund, der Elektriker ist, den Anschluss machen?
Hier ist Vorsicht geboten: Es reicht nicht aus, nur Elektriker zu sein. Die Person muss als Elektrofachkraft qualifiziert und vor allem beim lokalen Netzbetreiber als Installateur eingetragen sein. Nur dann darf sie die Anlage offiziell anmelden und das Inbetriebnahmeprotokoll unterzeichnen.

Wie finde ich einen qualifizierten Elektriker für PV-Anlagen?
Eine gute Anlaufstelle sind die Installateurverzeichnisse der lokalen Netzbetreiber, auch die Handwerkskammern können Auskunft geben. Viele Anbieter von PV-Komponenten – so wie Photovoltaik.info – arbeiten zudem mit einem Netzwerk zertifizierter Partnerbetriebe zusammen und können Sie bei der Suche unterstützen.

Fazit: Eine kluge Arbeitsteilung für Sicherheit und Effizienz

Die Installation einer Photovoltaikanlage ist ein perfektes Beispiel für die sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Fachhandwerker. Indem Sie alle nicht-elektrischen Vorarbeiten wie das Verlegen von Leerrohren und das Vorbereiten der Montageorte übernehmen, können Sie den Prozess maßgeblich beschleunigen und Kosten sparen.

Die entscheidende Grenze verläuft jedoch am AC-Anschluss: Die Verbindung mit dem Hausnetz und dem öffentlichen Stromnetz ist aus guten Gründen – Ihrer Sicherheit, der Anlagenfunktion und gesetzlichen Vorgaben – allein dem zertifizierten Profi vorbehalten. Diese klare Arbeitsteilung ist der Schlüssel zu einem sicheren, effizienten und letztlich erfolgreichen Projekt auf Ihrem Weg zur eigenen Solarstromerzeugung.

Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zur Planung Ihrer Anlage finden Sie auf Photovoltaik.info. Unsere Ratgeber helfen Ihnen, die nächsten Schritte sicher und gut informiert anzugehen.

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