Brandschutz bei PV-Anlagen auf dem Hausdach: Was Sie bei der Planung beachten müssen

Brandschutz bei PV-Anlagen auf dem Hausdach: Was Sie bei der Planung beachten müssen

Die Vorstellung, eine eigene Stromquelle auf dem Dach zu haben, ist für viele Hausbesitzer faszinierend. Doch neben den Vorteilen wie Kosteneinsparung und Unabhängigkeit stellt sich oft eine wichtige Frage: Wie sicher ist eine Photovoltaikanlage im Brandfall?

Die gute Nachricht vorweg: Das Brandrisiko durch eine PV-Anlage ist statistisch äußerst gering. Für maximale Sicherheit sind jedoch eine sorgfältige Planung und fachgerechte Installation entscheidend. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie hoch ist das Brandrisiko bei Photovoltaik wirklich?

Die Sorge vor einem Brand ist verständlich, doch die Zahlen geben Entwarnung. Studien des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zeigen, dass von allen installierten PV-Anlagen in Deutschland nur etwa 0,006 % einen Brand mit relevantem Schaden verursachen. Das bedeutet, dass die überwältigende Mehrheit der Anlagen über ihre gesamte Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren störungsfrei und sicher läuft.

Zudem entstehen die meisten Brände, bei denen PV-Anlagen beteiligt sind, nicht durch die Anlage selbst, sondern durch externe Ursachen wie einen Blitzeinschlag oder einen Brand, der im Gebäude ausbricht. Wenn ein Feuer auf die Anlage übergreift, muss sie so konstruiert sein, dass sie die Löscharbeiten nicht behindert.

Die häufigsten Brandursachen und wie man sie vermeidet

Wer das minimale Restrisiko weiter senken möchte, sollte die potenziellen Schwachstellen kennen. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten internen Brandursachen auf zwei Hauptbereiche zurückzuführen sind: Installationsfehler und minderwertige Komponenten.

Fehler bei der Installation: Das größte vermeidbare Risiko

Als kritischster Teil einer PV-Anlage gilt die Gleichstromseite (DC), also die Verkabelung zwischen den Solarmodulen und dem Wechselrichter. Hier können bei unsachgemäßer Installation sogenannte DC-Lichtbögen entstehen. Stellen Sie sich einen solchen Lichtbogen wie einen winzigen, dauerhaften Blitz zwischen zwei nicht perfekt verbundenen Kontakten vor. Diese Lichtbögen erzeugen extreme Hitze und gelten als häufigste technische Brandursache.

Solche Fehler entstehen oft durch:

  • Lose Steckverbindungen: Wenn die Stecker zwischen den Modulen nicht fest und korrekt verriegelt sind.
  • Beschädigte Kabel: Kabel, die geknickt, gequetscht oder über scharfe Kanten geführt werden, können ihre Isolierung verlieren.
  • Minderwertige Klemmen: Schlechte Kontakte an den Anschlussdosen können sich mit der Zeit lockern.

Praxisbeispiel: Ein Installateur verlegt die Solarkabel lose über die Dachziegel. Durch Wind und Wetter scheuert die Isolierung über Jahre an einer Ziegelkante durch. Es kommt zu einem Kurzschluss, der im schlimmsten Fall einen Lichtbogen und einen Schwelbrand auslösen kann. Ein Fachbetrieb hingegen verlegt Kabel immer in geschützten Kabelkanälen und mit ausreichend Abstand zu beweglichen oder scharfen Teilen.

Praxisbeispiel Solarkabel-Verlegung

Mangelhafte Komponenten: Qualität zahlt sich aus

Als zweiter Risikofaktor gelten minderwertige Bauteile. Zertifizierte und geprüfte Solarmodule, Wechselrichter und Kabel von namhaften Herstellern durchlaufen strenge Sicherheitstests. Billigprodukte ohne entsprechende Zertifikate können hingegen Materialfehler aufweisen, die sich erst nach Jahren als Problem entpuppen. Achten Sie bei der Auswahl daher immer auf gängige Prüfsiegel wie das TÜV-Zertifikat oder die CE-Kennzeichnung.

Gesetzliche Vorschriften und Normen: Ihr Sicherheitsnetz

Klare technische Regeln gewährleisten in Deutschland einen hohen Sicherheitsstandard für PV-Anlagen. Die zentrale Norm ist die VDE-AR-E 2100-712 („Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Solare Photovoltaik-(PV)-Stromversorgungssysteme“). Ein qualifizierter Fachbetrieb kennt und befolgt diese Vorschriften. Zwei Punkte daraus sind für Sie als Betreiber besonders wichtig.

Der DC-Trennschalter: Die wichtigste Sicherheitsvorkehrung

Jede PV-Anlage in Deutschland muss mit einer Einrichtung zur DC-Freischaltung ausgestattet sein. Meist handelt es sich dabei um einen gut zugänglichen Notschalter, der direkt am oder im Wechselrichter integriert ist. Dieser Schalter ermöglicht es der Feuerwehr, die gesamte PV-Anlage spannungsfrei zu schalten. So ist sichergestellt, dass von den Modulen und Kabeln auf dem Dach keine elektrische Gefahr mehr ausgeht und Löscharbeiten sicher durchgeführt werden können.

Abstand zu Brandwänden: Schutz für den Nachbarn

Wenn Ihr Haus direkt an ein Nachbargebäude grenzt, befindet sich dazwischen eine Brandwand. Sie soll verhindern, dass ein Feuer von einem Haus auf das andere übergreift. Laut den Bauordnungen der Bundesländer müssen PV-Anlagen einen bestimmten Abstand zu diesen Brandwänden einhalten.

  • Bei Modulen mit brennbaren Komponenten (z. B. bestimmte Folien) beträgt der Abstand in der Regel 1,25 Meter.
  • Bei Modulen aus nicht brennbarem Material (Standard-Glas-Folien-Module gelten hier als sicher) genügt oft ein Abstand von 0,5 Metern.

Die Einhaltung dieser Abstände ist entscheidend, damit ein Brand nicht auf Nachbargebäude übergreift. Ihr Planer oder Installateur wird den korrekten Abstand der Photovoltaik zum Nachbar für Ihre spezifische Situation berechnen.

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Praktische Maßnahmen für maximalen Brandschutz

Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus können Sie bereits in der Planungsphase weitere Weichen für eine sichere Anlage stellen.

Die Wahl des richtigen Materials

Die meisten Dächer von Wohnhäusern in Deutschland bestehen aus Ziegeln, Betonsteinen oder Schiefer. Sie gelten als „harte Bedachung“ und sind nicht brennbar. Eine Standard-Aufdachanlage auf einem solchen Dach stellt kein erhöhtes Risiko dar. Bei Dächern mit brennbarer Eindeckung wie Bitumen oder Reet sind besondere Maßnahmen oder speziell zugelassene Montagesysteme erforderlich.

Photovoltaik Dachinstallation auf hartem Dach

Die Rolle des Fachbetriebs: Qualitätssicherung von Anfang an

Die wichtigste Maßnahme für den Brandschutz ist die Beauftragung eines qualifizierten und erfahrenen Fachbetriebs. Ein Profi gewährleistet nicht nur die Einhaltung aller Normen, sondern sorgt auch für eine saubere und vorausschauende Installation, die typische Fehlerquellen von vornherein ausschließt. Ein guter Fachbetrieb berät Sie nicht nur zur Sicherheit, sondern oft auch zu den Möglichkeiten der Photovoltaik Förderung.

Regelmäßige Wartung als Vorsorge

Eine PV-Anlage ist sehr wartungsarm, aber nicht völlig wartungsfrei. Eine regelmäßige Sichtprüfung durch Sie selbst hilft bereits, Probleme wie lose Kabel oder sichtbare Schäden frühzeitig zu erkennen. Alle paar Jahre empfiehlt sich zudem eine professionelle Photovoltaik Wartung durch einen Fachmann, der die elektrischen Verbindungen und die Leistung der Anlage überprüft.

Regelmäßige Wartung einer PV-Anlage

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Brandschutz bei Photovoltaik

Kann die Feuerwehr ein Haus mit einer PV-Anlage löschen?

Ja, uneingeschränkt. Die Feuerwehren in Deutschland sind seit Jahren im Umgang mit PV-Anlagen geschult. Der erste Schritt ist immer das Abschalten der Anlage über den DC-Trennschalter. Danach kann wie bei jedem anderen Gebäudebrand gelöscht werden, wobei die Einsatzkräfte spezielle Löschtechniken anwenden und die nötigen Sicherheitsabstände einhalten.

Erhöht eine PV-Anlage meine Versicherungsprämie?

In den meisten Fällen nicht oder nur geringfügig. Sie sind jedoch verpflichtet, Ihre Wohngebäudeversicherung über die Installation der Anlage zu informieren. Viele Versicherer bieten spezielle Zusatztarife an, die auch Ertragsausfälle oder Schäden durch Unwetter abdecken. Ein Vergleich lohnt sich.

Was passiert bei einem Blitzeinschlag?

Ein direkter Blitzeinschlag ist ein Extremereignis, das jedes Gebäude beschädigen kann. Ein fachgerecht installiertes Blitzschutzsystem schützt sowohl das Haus als auch die PV-Anlage. Viel häufiger sind indirekte Einschläge in der Nachbarschaft, die zu Überspannungen im Stromnetz führen können. Ein Überspannungsschutz, der für PV-Anlagen vorgeschrieben ist, schützt Ihren Wechselrichter und andere elektronische Geräte vor solchen Schäden.

Sind Stromspeicher ein zusätzliches Brandrisiko?

Moderne Lithium-Ionen-Stromspeicher von Qualitätsherstellern verfügen über ein mehrstufiges Sicherheitskonzept, das sogenannte Batteriemanagementsystem (BMS). Dieses überwacht permanent Temperatur, Spannung und Ladezustand der Zellen und schaltet den Speicher bei Abweichungen sofort ab. Wie bei der PV-Anlage gilt auch hier: Die größte Sicherheit gewährleistet eine fachgerechte Installation an einem geeigneten, gut belüfteten Ort.

Fazit: Mit der richtigen Planung zu einer sicheren Anlage

Die Sorge vor einem Brand sollte Sie nicht davon abhalten, die Vorteile der Solarenergie zu nutzen. Das Risiko ist statistisch sehr gering und lässt sich mit einer professionellen Planung, der Auswahl hochwertiger Komponenten und der Beauftragung eines qualifizierten Fachbetriebs auf ein absolutes Minimum reduzieren.

Moderne PV-Anlagen sind technologisch ausgereift und sicher. Wenn Sie die geltenden Normen und bewährten Praktiken berücksichtigen, legen Sie den Grundstein für eine sichere, langlebige und profitable Energiequelle auf Ihrem eigenen Dach.

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