Balkonkraftwerk mieten oder kaufen? Die große Kostenanalyse

Die Idee klingt verlockend: Ohne große Anfangsinvestition die Stromrechnung senken und einen Beitrag zur Energiewende leisten. Miet- und Abo-Modelle für Balkonkraftwerke versprechen genau das. Doch während der Kauf einer solchen Mini-Solaranlage eine einmalige Ausgabe ist, binden Mietverträge Sie oft über Jahre.

Stellt sich die entscheidende Frage: Rechnet sich die Miete am Ende wirklich, oder zahlen Sie für den Komfort drauf? In dieser Analyse vergleichen wir die Gesamtkosten von Kauf und Miete, zeigen typische Rechenbeispiele und helfen Ihnen bei der Entscheidung, welches Modell für Ihre Situation am wirtschaftlichsten ist.

Ein modernes Balkonkraftwerk, montiert an einem sonnigen Balkongeländer

Die Idee hinter der Miete: Komfort hat seinen Preis

Mietangebote für Balkonkraftwerke sollen die Einstiegshürde so niedrig wie möglich halten. Statt einer einmaligen Investition von mehreren hundert Euro zahlen Sie eine feste monatliche Gebühr. Im Gegenzug erhalten Sie ein komplettes Paket, das oft die Solarmodule, den Wechselrichter und das Montagematerial umfasst. Manche Anbieter werben sogar mit einem Rundum-sorglos-Service inklusive Versicherung und Wartung.

Dieses Modell ist nicht neu. Auch bei großen Dachanlagen zeigt die Erfahrung, dass Mietmodelle vor allem auf Bequemlichkeit setzen. Der Nutzer muss sich um nichts kümmern, zahlt dafür aber über die gesamte Laufzeit deutlich mehr, als wenn er die Anlage direkt gekauft hätte. Gerade bei einem [INTERNAL-LINK-1: Balkonkraftwerk], dessen Technik überschaubar und sehr wartungsarm ist, rückt der finanzielle Vorteil des Kaufs umso mehr in den Fokus.

Kosten im direkten Vergleich: Kauf vs. Miete

Um die Wirtschaftlichkeit zu bewerten, schauen wir uns die Zahlen genauer an. Wir gehen für unser Beispiel von einem modernen Balkonkraftwerk mit 800 Watt Leistung aus, das in Deutschland jährlich je nach Standort und Ausrichtung zwischen 600 und 800 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt.

Was kostet der Kauf eines Balkonkraftwerks?

Ein komplettes Set mit zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und den notwendigen Kabeln kostet heute zwischen 500 und 1.000 Euro. Die Preise sind in den letzten Jahren deutlich gefallen, was den Kauf immer attraktiver macht. Für unsere Rechnung setzen wir einen realistischen Kaufpreis von 700 Euro an. Nach dieser einmaligen Investition fallen keine laufenden Kosten mehr an – der erzeugte Strom ist für Sie quasi kostenlos. Wenn Sie mehr über die Grundlagen erfahren möchten, erklären wir hier, [INTERNAL-LINK-2: was ein Balkonkraftwerk ist] und wie es funktioniert.

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Was kostet die Miete eines Balkonkraftwerks?

Die monatlichen Mietkosten für ein vergleichbares 800-Watt-System liegen je nach Anbieter und Vertragslaufzeit typischerweise zwischen 12 und 25 Euro. Viele Verträge haben eine Mindestlaufzeit von fünf oder sogar zehn Jahren. Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 15 Euro pro Monat, was jährlichen Kosten von 180 Euro entspricht.

Die Wirtschaftlichkeitsrechnung: Ein Praxisbeispiel

Nehmen wir an, Ihr Balkonkraftwerk erzeugt jährlich 700 kWh Strom, den Sie vollständig selbst verbrauchen. Bei einem aktuellen Strompreis von 35 Cent pro kWh ergibt sich eine jährliche Ersparnis von:

700 kWh * 0,35 €/kWh = 245 € pro Jahr

Nun vergleichen wir die Gesamtkosten und den Gewinn über einen Zeitraum von zehn Jahren:

Szenario 1: Kauf
Anschaffungskosten: -700 €
Jährliche Ersparnis: +245 €
Amortisationszeit: 700 € / 245 € ≈ 2,9 Jahre. Nach knapp drei Jahren hat sich die Anlage bezahlt gemacht.
Gewinn nach 10 Jahren: (10 Jahre * 245 €) – 700 € = 1.750 €

Szenario 2: Miete
Anschaffungskosten: 0 €
Jährliche Mietkosten: 15 €/Monat * 12 = -180 €
Jährliche Ersparnis: +245 €
Jährlicher Nettogewinn: 245 € – 180 € = +65 €
Gewinn nach 10 Jahren: 10 Jahre * 65 € = 650 €

Eine Grafik, die die kumulierten Kosten von Miete vs. Kauf über 10 Jahre vergleicht

Das Ergebnis ist eindeutig: Über einen Zeitraum von zehn Jahren erwirtschaften Sie mit dem gekauften Balkonkraftwerk einen Gewinn, der fast dreimal so hoch ist wie bei der Mietvariante. Der Kauf erweist sich finanziell also als klar überlegen.

Versteckte Faktoren: Worauf Sie bei Mietverträgen achten sollten

Neben den reinen Kosten gibt es weitere Aspekte, die Sie bei Mietangeboten berücksichtigen sollten:

  • Vertragslaufzeit: Sie binden sich oft für viele Jahre. Was passiert bei einem Umzug? Viele Verträge enthalten für diesen Fall komplizierte Klauseln, die zu zusätzlichen Kosten führen können.

  • Kaufoption: Einige Anbieter bieten an, das Kraftwerk am Ende der Laufzeit zu einem Restwert zu übernehmen. Das erhöht die Gesamtkosten noch weiter.

  • Service & Versicherung: Ein Balkonkraftwerk ist ein äußerst robustes und wartungsfreies Produkt. Die Wahrscheinlichkeit eines Defekts ist gering. Ein teurer Servicevertrag ist daher meist überflüssig.

  • Flexibilität: Als Eigentümer genießen Sie volle Flexibilität und können Ihre Anlage jederzeit verkaufen oder mit ihr umziehen. Bei einem Mietvertrag sind Sie hingegen an den Anbieter gebunden.

Für wen lohnt sich welches Modell? Eine klare Entscheidungshilfe

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, doch auch die individuelle Lebenssituation spielt bei der Entscheidung eine Rolle.

Eine Person, die entspannt auf ihrem Balkon sitzt, während im Hintergrund das Balkonkraftwerk Strom erzeugt

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Der Kauf ist die erste Wahl für…

  • Langfristig Planende: Eigenheimbesitzer und Mieter, die nicht vorhaben, in den nächsten Jahren umzuziehen, profitieren am meisten vom Kauf. Die kurze Amortisationszeit sorgt für schnelle und hohe Gewinne.

  • Kostenbewusste Nutzer: Wenn für Sie die maximale finanzielle Rendite im Vordergrund steht, führt kein Weg am Kauf vorbei.

  • Alle, die die Anfangsinvestition aufbringen können: Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Interessenten die einmalige Investition von 500 bis 1.000 Euro stemmen können. Es handelt sich um eine überschaubare Summe für eine langlebige Technologie.

Praxisbeispiel: Ein Eigenheimbesitzer möchte seine Grundlast im Haushalt senken. Er plant, die nächsten 20 Jahre in seinem Haus zu wohnen. Für ihn ist der Kauf die einzig sinnvolle Option, da er über Jahrzehnte von praktisch kostenlosem Strom profitiert.

Die Miete kann in Ausnahmefällen sinnvoll sein für…

  • Nutzer ohne Startkapital: Wenn Sie die Anschaffungskosten absolut nicht aufbringen können, aber trotzdem sofort Stromkosten sparen möchten, kann die Miete eine Übergangslösung sein.

  • Unsichere Wohnsituation: Planen Sie in den nächsten ein bis zwei Jahren definitiv umzuziehen, könnte ein Mietvertrag mit kurzer Laufzeit und flexiblen Umzugsbedingungen eine Option sein – prüfen Sie das Kleingedruckte hier aber ganz genau.

  • Test-Nutzer: Wer die Technik erst einmal unverbindlich ausprobieren möchte, könnte über eine Miete nachdenken. Allerdings ist die Funktionsweise eines Balkonkraftwerks so einfach, dass ein „Test“ kaum nötig ist.

Die Erfahrung von Photovoltaik.info zeigt, dass sich die überwältigende Mehrheit der Nutzer für den Kauf entscheidet, da die finanziellen Vorteile einfach zu überzeugend sind.

Häufige Fragen (FAQ) zur Miete von Balkonkraftwerken

Muss ich ein gemietetes Balkonkraftwerk auch anmelden?

Ja, absolut. Unabhängig davon, ob Sie das Gerät kaufen oder mieten, sind Sie als Betreiber für die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur verantwortlich. Die meisten Anbieter unterstützen Sie bei der [INTERNAL-LINK-4: Anmeldung eines Balkonkraftwerks].

Was passiert, wenn ich während der Mietlaufzeit umziehe?

Das hängt vom Vertrag ab. Einige Anbieter ermöglichen einen Umzug der Anlage gegen eine Gebühr, andere verlangen die Fortführung des Vertrags am neuen Wohnort. Im schlimmsten Fall müssen Sie den Vertrag weiterbezahlen, auch wenn Sie die Anlage nicht mehr nutzen können. Prüfen Sie diese Klauseln vorab sehr sorgfältig.

Wer ist für Reparaturen zuständig?

Bei einem Mietmodell ist in der Regel der Anbieter für die Instandhaltung und Reparatur zuständig. Da Balkonkraftwerke aber aus sehr langlebigen Komponenten bestehen, sind Defekte selten.

Lässt sich die Ersparnis durch einen Speicher erhöhen?

Ja, ein [INTERNAL-LINK-3: Balkonkraftwerk mit Speicher] kann den Eigenverbrauch weiter optimieren, indem tagsüber erzeugter Strom für die Abendstunden gespeichert wird. Das gilt sowohl für gekaufte als auch für gemietete Systeme. Speicher erhöhen allerdings die Komplexität und die Kosten – egal, ob bei Kauf oder Miete.

Fazit: Eine klare Empfehlung für die meisten Nutzer

Obwohl die Miete eines Balkonkraftwerks auf den ersten Blick durch den Wegfall der Anschaffungskosten attraktiv erscheint, ist sie langfristig die deutlich teurere Option. Unsere Analyse zeigt: Mit einer schnellen Amortisation von nur etwa drei Jahren und der hohen Gesamtersparnis ist der Kauf finanziell die weitaus bessere Wahl.

Die Miete bleibt eine Nischenlösung für wenige Ausnahmefälle, etwa bei sehr kurzfristigem Bedarf oder wenn das Startkapital absolut nicht vorhanden ist. Für alle anderen, die nachhaltig ihre Stromkosten senken und die maximale Rendite aus ihrer Mini-Solaranlage herausholen wollen, lautet die klare Empfehlung: Kaufen.

Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind und eine schnelle Amortisation ermöglichen.

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