AC-seitiger Anschluss: Der Weg vom Wechselrichter zum Zählerschrank im Detail
Die Solarmodule sind auf dem Dach montiert, der Wechselrichter ist an der Wand befestigt und die Sonne scheint. Doch wie gelangt der erzeugte Solarstrom nun sicher in Ihr Hausnetz und das öffentliche Stromnetz? Die Antwort liegt in einer oft übersehenen, aber entscheidenden Komponente: dem AC-seitigen Anschluss. Diese Verbindung ist das Nadelöhr, durch das jede einzelne Kilowattstunde fließen muss. Ein fachgerechter Anschluss ist nicht nur für die Effizienz, sondern vor allem für die Sicherheit Ihrer gesamten Photovoltaikanlage unerlässlich.
Inhaltsverzeichnis
Was genau ist der AC-seitige Anschluss?
Jede Photovoltaikanlage besitzt zwei Stromkreise: die DC-Seite und die AC-Seite.
Auf der DC-Seite (Gleichstrom) fließt der Strom von den Solarmodulen zum Wechselrichter. Die AC-Seite (Wechselstrom) ist der Weg des Stroms vom Wechselrichter zum Einspeisepunkt, also Ihrem Zählerschrank.
Der AC-seitige Anschluss ist also die Verkabelung, die den umgewandelten Solarstrom für Ihr Haus nutzbar macht und den Überschuss ins Netz einspeist. Man kann ihn sich als die Hauptschlagader der Photovoltaikanlage vorstellen.
Die Schlüsselkomponente: Das richtige Kabel
Die Wahl des richtigen Kabels ist die Grundlage für einen verlustarmen und sicheren Betrieb. Ein Elektriker berücksichtigt dabei vor allem zwei Faktoren: die Leistung Ihrer Anlage und die Distanz zwischen Wechselrichter und Zählerschrank.
Der Kabelquerschnitt: Nicht am falschen Ende sparen
Der Kabelquerschnitt, gemessen in Quadratmillimetern (mm²), ist vergleichbar mit dem Durchmesser eines Wasserrohrs: Je dicker das Rohr, desto mehr Wasser kann bei weniger Druckverlust hindurchfließen. Bei einem Stromkabel bedeutet ein größerer Querschnitt weniger Widerstand und somit einen geringeren Spannungsabfall.
Bei einer üblichen Einfamilienhaus-Anlage mit 10 kWp Leistung und einer Leitungslänge von bis zu 20 Metern kommt oft ein Kabel vom Typ NYM-J mit einem Querschnitt von 5 x 6 mm² zum Einsatz. Ist die Distanz größer oder die Leistung höher, muss der Querschnitt entsprechend größer gewählt werden, zum Beispiel 5 x 10 mm².
Ein zu klein gewählter Querschnitt führt nicht nur zu Leistungsverlusten, da ein Teil der erzeugten Energie in Wärme umgewandelt wird, sondern kann im schlimmsten Fall eine Brandgefahr darstellen. Ein qualifizierter Installateur berechnet diesen Wert immer exakt nach den geltenden Normen.
Solarkabel
Sicherheit an erster Stelle: Absicherung im Zählerschrank
Der Zählerschrank ist die Schaltzentrale Ihres Hauses. Hier wird die AC-Leitung des Wechselrichters mit dem Hausnetz verbunden und mit speziellen Schutzeinrichtungen versehen. Diese sind gesetzlich vorgeschrieben und schützen Personen, Geräte und die Leitung selbst.
Leitungsschutzschalter (LS-Schalter)
Der Leitungsschutzschalter, umgangssprachlich auch Sicherung genannt, schützt das AC-Kabel vor Überlastung und Kurzschluss. Er löst automatisch aus, sobald zu viel Strom fließt, und verhindert so eine Überhitzung des Kabels. Die Stärke des LS-Schalters wird exakt auf den Kabelquerschnitt und die maximale Ausgangsleistung des Wechselrichters abgestimmt.
Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter / RCD)
Der FI-Schalter ist eine unverzichtbare Schutzeinrichtung für Personen. Er misst permanent, ob der Strom, der in die Anlage hineinfließt, auch vollständig wieder zurückkommt. Weicht dieser Wert auch nur minimal ab – etwa weil Strom über den Körper einer Person zur Erde abfließt – unterbricht der FI-Schalter den Stromkreis blitzschnell. Für Photovoltaikanlagen ist in der Regel ein FI-Schalter vom Typ B oder ein spezieller Typ A EV vorgeschrieben, da diese auch auf glatte Gleichfehlerströme reagieren, wie sie ein Wechselrichter erzeugen kann.
Überspannungsschutz (SPD)
Ein Überspannungsschutz (Surge Protective Device) schützt den teuren Wechselrichter und andere elektronische Geräte vor Schäden durch Spannungsspitzen, wie sie bei einem nahen Blitzeinschlag entstehen können. Am Netzanschlusspunkt im Zählerschrank wird üblicherweise ein SPD vom Typ 2 verbaut.
Der Anschluss in der Praxis: Was der Elektriker macht
Der AC-seitige Anschluss ist eine Arbeit, die ausschließlich von einem zertifizierten Elektroinstallateur durchgeführt werden darf. Ein unsachgemäßer Anschluss kann lebensgefährlich sein und führt zum Erlöschen sämtlicher Garantie- und Versicherungsansprüche.
Der Prozess läuft in der Regel in mehreren Schritten ab:
Planung: Der Elektriker legt den optimalen und sichersten Weg für das AC-Kabel vom Wechselrichter zum Zählerschrank fest.
Verlegung: Das Kabel wird fachgerecht verlegt. Dabei werden die strengen Normen und Vorschriften (z. B. VDE 0100-520) beachtet, um mechanische Beschädigungen auszuschließen.
Anschluss im Zählerschrank: Der Installateur montiert die notwendigen Schutzschalter im Zählerschrank und klemmt die Adern des AC-Kabels sicher an. Jede Verbindung wird präzise und mit dem richtigen Drehmoment angezogen.
Prüfung und Messung: Abschließend führt der Fachmann eine Reihe von Messungen durch (z. B. Isolationswiderstand, Schleifenimpedanz), um die korrekte Funktion und Sicherheit der Installation zu garantieren. Diese Ergebnisse werden in einem Inbetriebnahmeprotokoll festgehalten.
Viele Kunden unterschätzen die Komplexität dieser Arbeit. Es geht nicht nur darum, „drei Drähte anzuschließen“, sondern eine sichere und normgerechte elektrische Anlage zu errichten, die über Jahrzehnte zuverlässig funktioniert.

Häufige Fragen zum AC-Anschluss (FAQ)
Kann ich den AC-Anschluss selbst vornehmen?
Nein, auf keinen Fall. Arbeiten am Zählerschrank und der Anschluss an das öffentliche Netz sind in Deutschland ausschließlich zertifizierten Elektrofachbetrieben vorbehalten. Das ist gesetzlich in der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) geregelt.
Wie lange dauert die Installation des AC-Anschlusses?
Die reine Anschlussarbeit am Zählerschrank und Wechselrichter dauert für einen geübten Elektriker meist nur wenige Stunden. Die gesamte Kabelverlegung kann je nach baulichen Gegebenheiten aber mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Was passiert, wenn der Kabelquerschnitt zu klein ist?
Ein zu geringer Querschnitt führt zu einem höheren elektrischen Widerstand. Dadurch geht zum einen wertvolle Energie in Form von Wärme verloren, was den Ertrag Ihrer Anlage schmälert. Zum anderen kann die ständige Erwärmung des Kabels die Isolierung beschädigen und im Extremfall einen Brand auslösen.
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Muss mein Zählerschrank für die PV-Anlage umgebaut werden?
Das hängt vom Alter und Zustand Ihres Zählerschranks ab. Moderne Schränke bieten in der Regel genügend Platz für die zusätzlichen Schutzeinrichtungen. Bei älteren Modellen, insbesondere solchen mit alten Schraubsicherungen, ist oft ein Umbau oder Austausch des kompletten Schranks notwendig, um den aktuellen technischen Anschlussbedingungen (TAB) des Netzbetreibers zu entsprechen.
Fazit: Die unsichtbare, aber entscheidende Verbindung
Der AC-seitige Anschluss mag im Vergleich zu glänzenden Solarmodulen und hochtechnischen Wechselrichtern unscheinbar wirken, doch er ist das Rückgrat Ihrer Energieversorgung. Eine professionelle Planung und Ausführung durch einen qualifizierten Elektriker stellt sicher, dass Ihr selbst erzeugter Solarstrom sicher, effizient und vorschriftsgemäß ins Haus gelangt. Wir bei Photovoltaik.info legen Wert darauf, dass Sie nicht nur die Vorteile der Solarenergie verstehen, sondern auch die technischen Grundlagen kennen, die einen sicheren und langlebigen Betrieb gewährleisten.
Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Wenn Sie bereits konkrete Vorstellungen haben, finden Sie im Shop von Photovoltaik.info Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen und Anforderungen abgestimmt sind.